Gesundheit

Zum Artikel "Für alles gerüstet" (TV vom 25./26. Juli)

Der dpa-Beitrag rühmt einseitig die angeblich positiven Eigenschaften der Outdoor-Kleidung: leicht, atmungsaktiv, aber wasserdicht, und vor allem trendy muss sie sein! Damit liest sich der Artikel wie ein Werbeprospekt der Textilindustrie. Mit Begriffen wie "Nachhaltigkeit" wird vernebelt, dass die Textilfirmen die Eigenschaften durch massiven Einsatz von hochgiftigen chemischen Stoffen erreichen. Fluorverbindungen wie PFC (Polyfluorierte Chemikalien) und PFOS (Perfluorsulfonsäure) machen die Kleidung zwar wasser- und schmutzabweisend, sind aber hochgradig leberschädigend, krebserregend, beeinträchtigen das Immun- und Hormonsystem und verringern die männliche Fruchtbarkeit. In der Umwelt sind sie kaum abbaubar, reichern sich an, verteilen sich global über die Nahrungskette und finden sich heute bereits beispielsweise in der Leber von Eisbären, im menschlichen Blut und in der Muttermilch. Als Verbraucher kann man nicht wissen, welche Chemikalien bei der Herstellung der Kleidung verwendet wurden. Allgemein kann man nur sagen, dass mehr Funktionalität mehr schädliche Stoffe bedeutet. Für den Komfort, den Funktionskleidung durchaus bieten mag, zahlen wir unter Umständen einen hohen gesundheitlichen und die Umwelt belastenden Preis. Deshalb ist man als Käufer gut beraten, genau hinzuschauen und nach Alternativen zu suchen. Am besten ist Kleidung aus Naturstoffen, die abbaubar oder kompostierbar ist, etwa Wolle, Hanf, Baumwolle, Seide. Elisabeth Dichter-Hallwachs, Utscheid

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