Gesundheit

Zum Artikel "Wenn Arthrose jede Bewegung erschwert" und zur Behandlung von Gelenkverschleiß (TV vom 18. November):

Warum lässt der TV seine Leser über anerkannte Therapien bei Arthrose im Unklaren? Warum bleiben zertifizierte, wissenschaftlich belegte Therapien unerwähnt? Eine moderne konservative Therapie bei Arthrose sieht anders aus! Bewegung, Schmerzmittel, Physiotherapie, Wärmebehandlung, Gel und Salbe - das ist die gesamte Therapiepalette, die dem Artikel zu entnehmen ist. Das Schmerzmittel Aspirin war eines der ersten Medikamente, das in einer standardisierten und damit exakt dosierbaren Form erhältlich war. Das war im Jahr 1900. Damals wäre der Artikel auch aktuell gewesen. Es hat sich seitdem aber viel getan, und viel Altbewährtes ist inzwischen wissenschaftlich bestätigt. So erklärten die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) im Jahr 2015, dass die Therapie mit Hyaluronsäure als intraartikuläre (direkt in das erkrankte Gelenk) Injektion ein wichtiger Bestandteil der konservativen Arthrosetherapie sein kann. Eine innovative Arthrose-Therapie ist auch die Kernspinresonanztherapie (MBST), die bei dem Trierer Rollstuhlbasketballer Dirk Passiwan zur Beschwerdefreiheit führte. Nicht zu vergessen die Blut egeltherapie, die in renommierten Kliniken wie der Charité in Berlin angewendet wird und in orthopädischen Fachzeitschriften immer mehr Aufmerksamkeit findet, nachdem die Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Heutzutage besteht ein wachsendes Bedürfnis nach Naturheilkunde. Warum nicht auch über derartige Therapien berichten, die immer mehr wissenschaftlich untermauert werden und aktueller denn je sind? Vielleicht können sie Schmerzmittel nicht immer ersetzen, aber helfen, den Bedarf zu reduzieren. Hier sollte auch an mögliche Nebenwirkungen von Schmerzmitteln gedacht werden. Als Alternativen sind die Eigenbluttherapie, die Phytotherapie (Hagebutte, Arnika, Weidenrinde, Weihrauch, Chili, Ingwer, Beinwell, Vitalpilze) sowie Enzyme (Bromelain, Papain) und Vitamin D zu nennen. Die Europäische Rheumaliga empfiehlt zur Behandlung der Kniegelenksarthrose die Knorpelaufbausteine Glucosamin- und Chondroitinsulfat (höchster Evidenzgrad 1 A!). Dr. Peter Krapf, Trier, Orthopäde, Arthrosezentrum DGFAM

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort