Gewaltsame Aktivitäten explizit ausgeschlossen

Zum Leserbrief "Politische Ziele piepegal, es geht nur um Randale" (TV vom 26. Mai) erhielten wir diese Zuschrift:

Die internationale Organisation Attac ist ein bildungspolitisches Netzwerk, das Menschen und Institutionen unterschiedlicher Strömungen vereint, um sich für eine gerechtere, friedlichere Welt einzusetzen. Im Zentrum stehen das globalisierte Wirtschaftsystem sowie die damit zusammenhängenden Inhalte. Die Ziele sind, über die gegenwärtigen Missstände und deren Ursachen aufzuklären, politischen Druck zu entfalten und Handlungsalternativen anzubieten. Hierzu bedient sich Attac zahlreicher Methoden, zum Beispiel wissenschaftliche Expertisen, Konferenzen, Öffentlichkeitsarbeit, Demonstrationen sowie Aktionen des zivilen Ungehorsams. Gewaltsame Aktivitäten werden explizit ausgeschlossen, da "gesellschaftliche Veränderungen nur demokratisch, das heißt durch die Teilnahme vieler Menschen erreicht werden können" (Selbstverständnis, www.attac.de). Die G-8-Gipfel bilden seit jeher einen zentralen Fokus der Globalisierungskritik. Kritisiert werden vor allem die mangelnde demokratische Legitimation und Transparenz der dort getroffenen Entscheidungen.In der Vorbereitung auf den anstehenden G-8-Gipfel in Heiligendamm wurde ein breites Bündnis von kirchlichen und parteipolitischen Organisationen, Umweltverbänden, Gewerkschaften und linkspolitischen Gruppierungen geschmiedet. Neben Protesten werden deutschlandweit zahlreiche inhaltliche Veranstaltungen stattfinden, in denen es auch um Alternativen geht. Einigkeit besteht darüber, dass die Proteste friedlich verlaufen sollen. Gerade Attac hat seine Position der Gewaltfreiheit schon vor der allgemeinen Gewaltdebatte zu den G-8-Protesten vor Wochen öffentlich gemacht und wurde für diesen "vorauseilenden Gehorsam" sogar kritisiert.Julia Jäger, aktives Mitglied der attac Regionalgruppe Trier G-8-GIPFEL

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