Dem Artikel stimme ich in vielen Bereichen zu, denn "jedes Kind soll die gleichen Start- und Bildungschancen haben, egal aus welchem Elternhaus es kommt!". Bildung ist ein hohes, individuelles, gesellschaftliches und volkswirtschaftliches Gut. Nur ein ungehinderter Zugang zu Bildungsangeboten stellt für Kinder (besonders aus finanziell schwachen Familien) die einzige Chance dar, strukturelle Benachteiligung aus eigener Kraft zu überwinden. Ungleiche Chancenverteilung zieht spätere Schwierigkeiten bei der Ausbildungsplatz- und Arbeitsplatzsuche fast zwangsläufig nach sich. Die Pisa-Studie belegte erneut, dass im nationalen Durchschnitt ein Akademikerkind bei gleichen Kompetenzen in Mathematik und beim Lesen eine viermal so hohe Chance hat, ein Gymnasium zu besuchen, wie ein Facharbeiterkind!Eltern müssen jedes Jahr zirka 150 Euro in Grundschulen und teilweise bis zu 300 Euro an weiterführenden Schulen pro Kind nur für Schulbücher ausgeben, entsprechend mehr bei zwei oder mehr Kindern. Nicht mit eingerechnet sind Kosten wie Kopiergeld, Schulranzen, Schreibmaterialien, Hefte, benötigte Literatur oder Fahrten.Unsere Landesregierung wirbt damit, ein Land für Kinder zu sein. Doch es fehlt an gleichen Bildungschancen für unsere Kinder, finanziell schlechter gestellte Kinder werden in der Bildung benachteiligt, und selbst für normal verdienende Eltern (etwa bei zwei schulpflichtigen Kindern) sind bis zu 600 Euro an Lernmaterialien und mehr einfach zu viel. In Schulbuch-Basaren gelingt es oft nicht, gebrauchte Bücher zu kaufen, da schon wieder eine Neuauflage der Schulbücher ansteht. So stelle ich mir ein familienfreundliches Rheinland-Pfalz nicht vor. Ein strukturiertes und vereinfachtes System bei Schulbüchern, zum Beispiel das in anderen Bundesländern erfolgreich praktizierte Buch-Leihsystem, und die teilweise Vereinheitlichung der Bücher müssen geschaffen werden. Andrea Kien, Wittlich bildung