Wenn Herr Franzen behauptet, in jedem von uns stecke ein kleiner Rauen, so muss ich dem energisch widersprechen. Ich tue es sicher auch im Namen der vielen disziplinierten, rücksichtsvollen Verkehrsteilnehmer. Ich gebe zu: Auch ich sehe ab und zu im täglichen Straßenverkehr einen kleinen oder sogar einen großen Rauen, dies aber zu verallgemeinern, ist schon fast eine Frechheit.Ich und die meisten Verkehrsteilnehmer sitzen nicht im Parlament, haben keinen Einfluss auf die Verabschiedung von Gesetzen und Verordnungen, die das geregelte Miteinander festlegen und für den kleinen, den großen Rauen wie auch für Otto Normalbürger gelten. Wo kämen wir hin, wenn wir uns alle an den kleinen und großen Rauens orientieren würden, wie es Herr Franzen in seinem Leserbrief verlangt?Wir sollten dem Trierischen Volksfreund dankbar sein, dass er uns darüber informiert, welche Einstellung dieser Volksvertreter zu Gesetzen und Verordnungen hat und dass er offenbar nicht gewillt ist, sein Verhalten zu ändern, statt dessen mit allen Mitteln vorgeht, Konsequenzen seines Fehlverhaltens nicht tragen zu müssen. Auch hier liegt der große Unterschied zwischen den kleinen Rauen und den großen Rauen. Der kleine Rauen hat aus finanziellen Gründen kaum die Möglichkeit, teure Gutachter, Rechtsanwälte zu bezahlen, um ein Schlupfloch im Dickicht der Vorschriften zu finden.Manfred Rudolf, Föhren Politiker