Der Nachfolger von Andrea Ypsilanti ist noch nicht richtig im Amt, da ist man sich in weiten Teilen der Medien schon sicher, dass Thorsten Schäfer-Gümbel der Falsche ist. Obwohl der Parteirat der SPD einstimmig für ihn votiert hat. Mich erstaunt, dass die hessische SPD immer wieder von außerhalb gesagt bekommt, wie sie sich verhalten soll. Viele, die Frau Ypsilanti heftigste Vorwürfe machen und immer wieder von ihr verlangen, sie soll ihre Fehler zugeben, hätten wahrscheinlich keinen Ton gesagt, wenn sie mit Roland Koch in eine große Koalition gegangen wäre - obwohl ihr erklärtes Wahlziel eben die Ablösung Kochs war. Das zeigt einmal mehr, wie groß die Heuchelei in der Politik und in einem Teil der Medien ist. Im Grunde geht es doch gar nicht um Frau Ypsilanti, sondern es geht um einen politischen Richtungswechsel, der wohl mit allen Mitteln verhindert werden soll. Deshalb ist es auch egal, wer ihr Nachfolger werden wird. Hauptsache, er ändert nicht allzu viel an der Politik von Koch oder er geht mit ihm in eine große Koalition. Das ist das erklärte Ziel der Wirtschaft in Hessen und auch mancher Medien. Aber die überwiegende Mehrheit der Basis denkt da anders. Und das ist auch gut so, denn viele haben inzwischen erkannt, dass sie zu den Verlierern gehören werden, wenn es mit dem Lobbyismus in der Politik so weitergeht.

Wolfgang Hax, Dhronecken

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