Hinter den Kulissen

Mit Erschrecken habe ich die jüngsten Forderungen der Trierer CDU zu Kenntnis genommen, einen Moselaufstieg zu Lasten der westlichen Stadtteile zu realisieren. Zugegeben, vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen macht diese Trasse Sinn, aber weshalb wird diese nicht zwischen Euren und Zewen geplant, wo kein Stadtteil zerschnitten wird?

Das Industriegebiet zwischen Euren und Zewen wäre doch so auch besser anzubinden? Da stellt sich die Frage, inwieweit man sich hinter den Kulissen schon einig ist, bevor die Öffentlichkeit informiert wurde. Offensichtlich haben ja auch schon Gespräche mit Mainz stattgefunden - Peter Adrian von IHK findet die Lösung ja auch "eigentlich sinnvoll". Gäbe es diese Diskussion so auch, wenn es statt um Trier-West um das Viertel auf dem ehemaligen LGS-Gelände ginge? Ich glaube nicht. Würde CDU-Fraktionschef Bertrand Adams einen Moselaufstieg mit Hochtrasse über Biewer vorschlagen? Wohl kaum. Ist man parteiübergreifend (Peter Dietze von der SPD ist ja auch mit im Boot) der Meinung, dass hier kein Widerstand zu erwarten ist? Ein Tunnel wird wegen immenser Kosten wohl kaum realisierbar sein. Was bleibt, ist eine geplante Hochtrasse, die den Stadtteil zerschneidet und Lebensqualität und Immobilienpreise auf den Nullpunkt bringt. Zudem wären die Folgen für die Stadt Trier katastrophal. Das Stadtbild würde nicht mehr von der Mariensäule beherrscht, vielmehr von einem Autobahnzubringer quer über den Markusberg. Unsere Stadt würde damit mit Sicherheit auch für Touristen unattraktiver. An dieser Stelle kann man nur zum zügigen Gründen einer Bürgeriniative aufrufen. Den Verantwortlichen muss sofort klar gemacht werden, dass dieser Vorschlag auf keinen Fall tragfähig ist. Volker Schmitt, Trier

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