Waren Dieter Lintz und ich "in" der gleichen Butterfly? Mit dieser verqueren Fragestellung, gefolgt von einer Serie von rügenden Anmerkungen und Fragesätzen, meldet Herr Günsch mann harsche Kritik an der TV-Berichterstattung über die Premierenaufführung der Puccini-Oper "Madame Butterfly" im Theater Trier. Christoph Günschmanns Fazit: Um einer "provinziellen" Kritik entgegenzuwirken, sei der Verzicht auf "seicht affirmative Textkästchen" angezeigt. Zuzustimmen ist Herrn Günschmann, wenn er feststellt, dass es im Trierer Theater ein enormes künstlerisches Potenzial gibt, dem ein adäquates zeitungskritisches Niveau zur Seite stehen sollte. Hieran jedoch mangelt es nach allgemeiner Wahrnehmung dem TV keineswegs. Im Gegenteil, gerade der Kulturteil dieses Blattes verfügt über einen beachtlichen Standard, und die hier zu Wort kommenden verfügen über respektables Urteilsvermögen. Festzuhalten bleibt, dass diese Puccini-Inszenierung in jeder Hinsicht höchstes Lob und uneingeschränkte Anerkennung verdient, wie dies ja auch in der TV-Kritik unmissverständlich zum Ausdruck gekommen ist; und wie vor allem letztlich aus dem anhaltenden Beifall eines begeisterten Publikums mit "standing ovations" überzeugend erkennbar wurde. Gleichwohl ist anzumerken, dass möglicherweise dem einen oder anderen Freund italienischer Opern über Herrn Günschmanns beeindruckend sachkundige Belehrungen das Libretto nähergebracht wurde. Genoveva Hassel, Trier theater