In den ersten Lebensjahren gehört das Kind zur Mutter

Zu "Wo Familie lebt" und "C'est la vie!" (TV vom 4. Mai) erhielten wir diese Zuschrift:

Die Meinung des TV-Korrespondenten Werner Kolhoff ist in ihren Kernaussagen so unerträglich, dass ihr widersprochen werden muss. Nach seiner Meinung "zerstört" "die Ideologie der klassischen Rollenverteilung" die "Familie". Sehr geehrter Herr Kolhoff, sehen Sie doch einmal bei den Muslimen und in christlichen lebenden Familien um. Wie viele Kinder finden Sie dort! Die klassische Rollenverteilung ist aber längst nicht mehr zwingend. Auch der Vater kann seine Kinder versorgen und die Mutter stattdessen berufstätig sein. In den ersten zwei bis drei Jahren gehört jedoch ein Kind grundsätzlich immer zu seiner Mutter, denn nur diese kann es stillen. Es ist dies nämlich ein Natur(!)recht des Kindes und auch der Mutter. Wissenschaftliche Studien belegen zudem, wie wichtig und prägend gerade die ersten drei Jahre eines Kindes für seine Entwicklung sind. Alles andere ist also Ideologie. Der Staat hat deshalb in erster Linie dafür zu sorgen, dass dieses Naturrecht (wovon jedes Säugetier in der freien Natur Gebrauch machen darf) auch von jeder Mutter und jedem Kind wahrgenommen werden kann. Dennoch sollte aber jede Frau, die von diesem Recht absolut nicht Gebrauch machen will, ihr Kind in eine Krippe geben können. Ich suche aber schon seit längerem eine Antwort auf die Frage, warum es ein Ideal sein soll, weshalb man es sich als Frau antun muss, sein Baby schon bald nach der Geburt in eine Krippe zu stecken, den ganzen Tag seinen Beruf auszuüben und anschließend sich in der eigentlich wohlverdienten Freizeit noch um das (auch nachts oft) plärrende Kleinkind zu kümmern, neben der üblicherweise anfallenden Hausarbeit und sonstigen Verpflichtungen. Wie wäre es dann genau in dieser Situation noch mit weiteren Kindern? Fördert dies alles etwa das Familienleben und die Geburtenrate? Herzlich willkommen in der Realität! Ich glaube kaum, dass sich Werner Kolhoff als Mann das alles antun würde, was für Frauen wohl ein Leichtes sein soll. Hätte mein Mann von mir erwartet, dass ich unsere beiden Kinder schon bald nach der Geburt in eine Krippe gebe, nur um gleich wieder in meinem (akademischen) Beruf zu arbeiten, hätte ich jedenfalls lieber auf Kinder verzichtet (und dann auch auf meinen Mann). Aber was hätte ich dann alles verpasst! Annette Frfr. Hiller v. Gaertringen, Bitburg gesellschaft

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort