In ständiger Gefahr

Prima, der Pilot und die Bewohner Oberkails sind mit einem "blauen Auge" aus dem geplanten Ausstieg und anschließendem Absturz der F-16 davongekommen. Das verseuchte Erdreich wird entsorgt werden, und der Landwirt wird eine Entschädigung erhalten!

Das bisschen Sprit und Hydrazin (krebserregend) werden uns also nicht weh tun (Zynismus meinerseits). Das meiste soll ja beim Absturz verbrannt sein!? Unsere amerikanischen Freunde werden für Ordnung sorgen, so wie immer und überall! Auch prima. Die Trümmer werden weggeräumt. Nicht prima: Die nächste Maschine mit Schleudersitz wird an exakt der gleichen Stelle von unseren Freunden "entsorgt" werden, wenn ein Problem vorliegt, das eine Landung auf der Air-Base untersagt. Oberkail liegt leider laut "USAF Spangdahlem Report" in einer so genannten "Bailed Out Area", einer Zone also, in der Luftfahrzeugführer ihre Maschinen mit Problemen abstürzen lassen sollen und müssen sowie dürfen. Die Gemeinde ist und bleibt also in weiterer Gefahr, wenn auch in einer relativ geringen, da sich solche Ereignisse nicht täglich zutragen. Dennoch stellt sich die Frage, ob diese offizielle Absturzzone sorgsam genug ausgewählt wurde. Aus Sicht der Oberkailer sicher nicht. Ich denke, es gibt hier seitens der Base Spangdahlem noch Nachholbedarf in der Informationspolitik und in der Wahl des Ortes. Jedoch nicht nur auf Seiten der Amerikaner. Wir haben auch Flugplätze im Ausland, wo mal eine "Betriebsstörung" auftritt. Die deutsch-amerikanische Freundschaft sollte durch diesen Aircrash keinen Schaden nehmen. Die Verärgerung des Oberkailer Bürgermeisters ist aus meiner Sicht jedoch absolut verständlich und nachvollziehbar, da sich ein solcher Vorfall täglich wiederholen könnte. Andre Wolzenburg, Speicher

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort