JUSTIZ

Zum Artikel "Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist ein freier Mann" (TV vom 6. August):

Wieso kein großer Aufschrei, will man der Justiz noch einen Orden für diesen Deal geben? Ein ehemaliger Vorstand der Bayerischen Landesbank wurde in dieser Sache zu achteinhalb Jahren Knast verurteilt. Wieso kann dann Ecclestone mit einem Deal zwischen Gericht, Verteidigung und Staatsanwaltschaft mit 100 Millionen Dollar Geldauflage davonkommen? Ecclestone ist damit ein freier Mann - nicht vorbestraft - und kann weitermachen beziehungsweise lacht uns alle aus! Der Spruch "vor dem Gesetz sind alle gleich" ist eine glatte Lüge. Wer viel Geld hat, kann hinsichtlich der Anwälte und auch gegenüber dem Gericht ganz anders auftreten. Bisher konnte ich dies immer beobachten. Der kühle Rechner Ecclestone hätte keine 100 Millionen Dollar gezahlt, wenn er und seine Verteidiger von der Unschuld überzeugt gewesen wären. Aber bei einer solchen Summe bringt man alle Seiten zum Nachdenken. Leider muss ich feststellen, dass unsere Justiz und damit unser Rechtssystem langsam, aber sicher seinen guten Ruf verliert. Dies wird in Rheinland-Pfalz bereits mehrmals an der Besetzung von Richterstellen dokumentiert. Die hängt doch leider mit dem Parteibuch zusammen! Ecclestone war und ist kein armer Hund, hätte es nicht nötig gehabt, diese Bestechungssumme zu zahlen. Aber dieser Mann will beweisen beziehungsweise hat bewiesen, dass er mit Geld alles erreichen kann. Sein Ausspruch "Ich finde das kapitalistische System gut" ist aus seiner Sicht eine gute Feststellung. Wenn das Verfahren eingestellt werden soll, dann muss die Geldauflage in der Höhe sein, die dem Angeklagten auch wirklich wehtut, was hier leider nicht der Fall ist. Das Gerichtsverfahren ist zwar abgeschlossen, aber keineswegs die Machenschaften von Herrn Ecclestone - traurig, aber wahr. Josef Bach, Birresborn

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