Justizdesaster

Zum Artikel "Ermittlungen gegen Gerichtsdirektor eingestellt" (TV vom 21. Mai):

Angesichts der klaren Fakten, die zu diesem Fall seit Jahren bei einem entsprechend großen Kreis von Mitwissern auch außerhalb der hiesigen Justiz bekannt sind, kann man nur von einem allseitigen Justizdesaster der denkbar verheerendsten Art sprechen. Die eigene Geschichte unserer Justiz zu diesem traurigen Thema ihrer unverständlichen Duldung von krassem Rechtsbruch in den eigenen Reihen ist eine Chronique skandaleuse der besonderen Sorte. Welches Motiv soll hinter jener permanent festzustellenden Übermilde der Strafjustiz stecken, die sie immer wieder gegenüber den eigenen schwarzen hohen Leuten so auffällig walten lässt? Wissen etwa jene zu viel über alltäglich vorkommende Rechtsbrüche, so wäre dies das sichtbare Ende der uns Bürgern verheißenen Herrschaft des Rechts hier im Lande. Ganz entscheidend kommt hinzu, dass dieser Vorgang alle Justizbediensteten der unteren Ränge förmlich aufwühlt. Werden sie straffällig, können sie der vollen Strenge des Gesetzes nie ausweichen. Wie kann eine Person mit Vorbildcharakter strafrechtlich dann noch derart geschont werden!? Die dem entgegenstehende Behauptung der Staatsanwaltschaft, niemand wäre durch diese Manipulationen geschädigt worden, um überhaupt plausibel so milde entscheiden zu können, ist deshalb aktenwidrig und unglaubwürdig. Friedrich Schmidt, Gerichtsassessor; Bernkastel-Kues recht

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