KONFLIKTE

Zur Berichterstattung über die Eskalation der Gewalt und die Verfolgung von Christen im Irak:

Der Diktator Saddam Hussein wurde vertrieben, die Welt jubelte. Der Diktator Muammar Gaddafi wurde vertrieben, die Welt jubelte. Diktator Mubarak wurde vertrieben, die Welt jubelte. Der Arabische Frühling hat weitere Herrscher vom Thron gestoßen, die Welt jubelte. In keinem der Staaten herrschen heute Demokratie und Frieden, sondern Terroristen kämpfen sich an die Macht, morden und brandschatzen, demütigen ihre Opfer, zerstören Weltkulturgüter, und die Welt schweigt. Ist es so schwer für unsere Politiker und unsere freie Presse, das Wort Christenverfolgung auszusprechen? Haben wir uns in Europa schon so weit von unserem historischen, kulturellen und religiösen Erbe entfernt, dass wir nicht mehr den Mut haben, laut auszusprechen, dass wir Mitverantwortung für die Opfer unseres Jubels haben? Ich meine, es ist höchste Zeit, den vertriebenen, misshandelten Christen zu sagen, dass sie willkommen sind. Wo ist das mutige Wort des Pfarrers und Bundespräsidenten, dass diese Christen bevorzugt vor anderen Flüchtlingen in Deutschland Aufnahme finden, weil die Vertreibung der Christen dort eine offene, erklärte systematische und vollständige Vertreibung und Auslöschung ist und sie eine schutzlose Minderheit zwischen den Fronten von gewalttätigen Bürgerkriegsparteien ohne Aussicht auf Rückkehr ist. Die Christen können nicht in ein Nachbarland ausweichen und einen sicheren Aufenthalt finden. Ihr Menschenrecht auf Religionsfreiheit ist elementar verletzt, da der Vertreibungsgrund ihre Religion ist. Die irakischen Christen sind in Deutschland integrationsfähig. Bei den islamischen Flüchtlingen in der Region handelt es sich um die Opfer von Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Strömungen ihrer eigenen Religion. Sie leiden nicht weniger als christliche Flüchtlinge, aber sie haben die Chance, Zuflucht und dauerhafte Aufnahme zu finden. Katrin Bornmüller, Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Wittlich

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