Kein Grund zur Trauer

Politik

Zu den Artikeln "Trierer Grüne sieht bei AfD rot" und "Rolle rückwärts wegen Rechtspopulisten" (TV vom 12. Mai):
Über das Verhalten von Frau Rüffer kann man nur den Kopf schütteln. Ich bin nicht so ungalant, mich nach ihrem Lebensalter zu erkundigen. Aber irgendwer müsste ihr doch als Bundestagsabgeordneter von den Anfangsjahren der Grünen erzählt haben. In jenen Jahren haben die damals etablierten Parteien wirklich alles getan, um den Aufstieg der Grünen zu verhindern. Aber alles Ignorieren, Diffamieren und Verleumden hat nicht geholfen: Die Grünen sind erst in die Parlamente und dann in die Regierungen eingezogen. Heute ist ein Grüner Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Ist Frau Rüffer immer noch so naiv, zu glauben, dass es mit der AfD anders laufen werde?
Ich bin seit mehr als vierzig Jahren Mitglied der CDU. Dennoch sehe ich alles in allem wenig Grund, die gegenwärtige Entwicklung zu bedauern. Durch die bloße Tatsache ihrer Existenz hat die AfD schon viel erreicht. Einige schwere Fehler von Frau Merkel sind inzwischen korrigiert worden. Manche CDU-Abgeordnete, die jahrelang nur die Faust in der Tasche geballt haben, haben den Kopf aus der Deckung gehoben. Und manche Spitzenpolitiker haben sich auf ihr Altenteil zurückgezogen. Also kein Grund zur Trauer.
Prof. Dr. Norbert Hinske
Trier

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