Kultur

Zum Artikel "Grauer Würfel, wie geht es weiter?"(TV vom 13. Juni) und zur Diskussion um die Zukunft des Trierer Theaters diese Meinungen:

Natürlich geht es weiter. Das Trierer Theater ist nicht denkmalgeschützt. Es sollte jetzt in einem Wettbewerb gezeigt werden, was die neue Generation leisten kann. Damals schon sagte Prof. Egon Eiermann, moderne Architektur sei nicht für die Ewigkeit, sondern nur für eine befristete Zeit gedacht. Eiermann lehrte in Karlsruhe und starb 1970. Und Architekt Graubner, der 1964 das Trierer Theater baute, sei Respekt gezollt. Die Worte (von Eiermann) sind verständlich und auch logisch. Nicht alles kann erhalten bleiben, die jüngeren Architekten wollen auch zeigen, wo sie stehen. Wenn alle Versuche, wie Einschaltung von Statikern und Kostenvergleiche, nur Kosten verursachen, sollte eine zeitgemäße Architektur den Vorzug bekommen. Namen wie Shigeru Ban (hat in Metz das Centre Pompidou gebaut), Günter Behnisch (allgemein bekannt), Ben van Berkel (Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart), das Büro Coop Himmelb(l)au (BMW-Welt in München), Norman Foster (Commerzbank in Frankfurt), das Büro MVDRV (die Niederländer und Rem-Koolhaas-Schüler), Christian de Portzamparc (der die Luxemburger Philharmonie schuf) - damit sind nur einige genannt, von denen man gute Architektur erwarten kann. Nimmt man Zaha Hadid dazu, wird man in einer Kurve enden. Heinz Bouillon, Dipl.-Ing. Architekt, Nennig Mit Verwunderung lese ich im Nachbericht zur Podiumsdiskussion über das Theater Trier, dass es sich um ein "Schauspielhaus" handelt?! Vielen wäre das Theater Trier mit seinen Künstlern vor und hinter der Bühne seit Generationen nicht ans Herz gewachsen, wäre es nicht ein Mehrspartenhaus mit Oper, Operette, Ballett, Musical, Schauspiel und Studio mit engstem Budget, in beengten Räumen und der ersten Ausbaustufe der ursprünglichen Baupläne. Jeder, der heute eine Mietwohnung inseriert, muss einen Energiepass vorlegen. Öffentliche Bauten wie das Theater können angesichts Klimaerwärmung anscheinend weiter mit Einfachverglasung mit tropischen Temperaturen im Sommer und kalter Zugluft im Winter weiterbetrieben werden. Eine Komplettsanierung und ein Neubau wären ein Stück Konjunkturförderung für einheimische und regionale Betriebe, die von einer neuen Großbaustelle Theater Trier profitieren. Das Geld bliebe mit Mehrwert in der Region. Eine Zwei-Standorte-Lösung wäre nur sinnvoll, wenn die einstige Industriebrache im Besitz der Stadt wäre. So aber wird unkalkulierbar Miete an ein gewinnorientiertes Unternehmen fällig, das mit einer schwarzen Null wohl kaum zufriedenzustellen sein dürfte. Und keiner kann ernsthaft glauben, dass bei Nicht-Neubau oder Kleinst-Sanierung des Musentempels die 50 Millionen Euro umgehend Trierer Schulen und Turnhallen zugutekämen. Hanns-Wilhelm Grobe, Trier

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