Kultur

Zum Artikel "Arme Mönche, alte Bücher [... ]" (TV vom 21. September):

Mit Bestürzung habe ich den Bericht zum Ausverkauf von Kloster Himmerod gelesen. Ärgerlich ist der flapsige, herablassende, fast schon maliziöse Ton, in dem die Bemühungen verschiedener Kulturschaffender, Aufmerksamkeit für diesen Ausverkauf zu wecken, abgewatscht werden. Wenn sich ein ehemals so bedeutendes, die Region über Jahrhunderte prägendes und für das Geistesleben weit ausstrahlendes Kloster wie Kloster Himmerod seiner letzten, historisch wertvollen Bestände klammheimlich entledigen will - aus welchen Gründen auch immer -, dann ist das alarmierend. Es handelt sich hierbei um Kulturdenkmäler, sind es doch Belege der ehemals bedeutendsten deutschen Klosterbibliothek und Unikate für die Region Trier. Und für solche für unsere Region außerordentlich bedeutsame Kulturschätze besteht durchaus ein öffentliches Interesse. Es handelt sich mitnichten um ein paar ,Altertümchen' oder ,alte Bücher'. Ob ein promovierter Abt und sein Konvent die Bedeutung und den Wert einer mittelalterlichen Handschrift aus ihrer eigenen ehemaligen Klosterbibliothek nicht richtig einschätzen können - immerhin lag sie im Tresor -, mag man glauben oder auch nicht. Wer die Zeugnisse seiner eigenen Geschichte aber so beiläufig verscherbelt, will anscheinend mit dieser nichts mehr zu tun haben. Traurig. Dr. Sibylle Bauer, Trier

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