Kultur

Zur Berichterstattung über das Theater Trier und die Diskussion um Sanierung oder Neubau diese Meinungen:

 Willkommen, bienvenue, welcome: Christopher Ryan ist der Conférencier im Musical „Cabaret“ – furiose Unterhaltung zur Spielzeit-Eröffnung des Theaters Trier im Kit-Kat-Club (Kasino am Kornmarkt). Foto: Edouard Olszewski

Willkommen, bienvenue, welcome: Christopher Ryan ist der Conférencier im Musical „Cabaret“ – furiose Unterhaltung zur Spielzeit-Eröffnung des Theaters Trier im Kit-Kat-Club (Kasino am Kornmarkt). Foto: Edouard Olszewski

Foto: (g_leser

Bei den Überlegungen zum Theater-Neubau geht es mir zu viel nur ums Geld. Wichtiger scheint doch zu sein, dass die Stadt sich Gedanken macht, was Trier für seine Bürger lebenswert und attraktiv macht. Was haben wir davon, aus Kostengründen immer mehr zu schließen, immer mehr Personal einzusparen, wenn dadurch immer mehr Lebensqualität in unserer schönen Stadt verloren geht?! Wäre es nicht besser, erst einmal zu überlegen, was wir alles benötigen, um unsere Stadt besser auszustatten, für die Bürger aller Altersgruppen lebenswerter zu machen - und danach zu überlegen, wie und in welcher Reihenfolge wir die Pläne umsetzen und finanzieren können? Ein großes Thema ist sicherlich, wie Trier ein besserer Wirtschaftsstandort werden kann - auch für große Firmen und Firmensitze, damit langfristig mehr Geld in die Stadtkasse fließt und Trier nicht immer so sehr auf Zuschüsse angewiesen ist. Vielleicht können wir da von Luxemburg lernen: Warum kann uns nicht gelingen, was einige Kilometer westlich von uns möglich ist? Nachdem ich seit 1972 in Trier lebe und anfangs die Entwicklung so positiv nach oben ging, macht mir der Abstieg, der sich seit einigen Jahren abzeichnet (zum Beispiel vom Fernverkehr der Bahn abgehängt, ein sehr mickriger Bahnhofsvorplatz und Fernbusbahnhof, die Seilbahn abgebaut, Weisshaus geschlossen, kein Weiterkommen mit "der Stadt am Fluss", keine Aussicht auf einen annehmbaren Konzertsaal oder ein Museum für zeitgenössische Kunst, keine Aussicht, den Durchgangsverkehr aus der Innenstadt herauszuhalten und in der gesamten Innenstadt durch Geschwindigkeitsbegrenzungen die Fußgängerfreundlichkeit zu erhöhen), doch sehr zu schaffen. Wir mühen uns mit "Klein-Klein" ab und verlieren große Ziele total aus dem Blickfeld. Bei den Stadt- und Verkehrsplanungen müssen Konz und Schweich besonders eng miteinbezogen werden - und für bestimmte Bereiche auch Bitburg, Wittlich und Hermeskeil. Wenn die Städte geeint vorgehen, haben sie auch in Mainz, Berlin und Brüssel/EU mehr Gewicht. Birgitt Sperling, Trier Preiswerte und gute Theaterkultur - eine Investition, die sich auszahlt. Entgegen der Negativspirale möchte ich darauf hinweisen, dass das Theater Trier eine wunderbare und sehr wichtige Kulturinstitution der Stadt ist, mit sehr guten Darstellern und Musikern. Das vergangene Theaterjahr war intensiv und bereichernd. Ein neues Programm gibt es bald zu entdecken mit Goethe, Hesse, Wilde, Kleist, Shakespeare, Mozart … - ich freue mich darauf! Jetzt ist Abo-Zeit, und so ein Abo ist gar nicht teuer: 13 Aufführungen kosten nur 169 Euro, das macht 14 Euro im Monat oder etwa 46 Cent pro Tag! Wir sollten unsere Kultur unterstützen, sie gehört zu unserer Stadt und zu unserer Gesellschaft! Bettina Ghasempoor, Künstlerin, Trier

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