Leichtfertig und unverantwortlich

Zum Artikel "Bitburg hebt ab: Fluggenehmigung liegt vor" (TV vom 17. September):

Es ist schon verwunderlich, wie leichtfertig und unverantwortlich gewählte Volksvertreter und Lobbyisten mit unserer Umwelt umgehen, sei es durch flächenverbrauchende Solaranlagen in freier Natur oder durch die Schaffung weiterer Lärmquellen - wie hier im Falle des Flugplatzes Bitburg, der nun auch für Tag- und Nachtflüge mit schweren Transportmaschinen zugelassen worden ist.

Haben wir in dem kleinen Rheinland-Pfalz nicht bereits genug Luftverkehr durch Flug- und Landeplätze aller Art, zumal sich benachbarte größere Flugplätze in Luxemburg, Saarbrücken, Hahn und - nicht zu vergessen - in Frankfurt befinden? Während die Bewohner des Rhein-Main-Gebietes unter der zunehmenden Fluglärmbelastung zu Tag- und Nachtzeiten leiden, wird dieser im Fall Bitburg nun ermöglicht, und die politischen Drahtzieher sind auch noch glücklich darüber. Der Luftweg zwischen Frankfurt und Bitburg ist ein kleiner Schritt. Man tut so, als würde der Region etwas Gutes beschert. Die Zumutbarkeitsgrenze durch den militärischen Flugbetrieb wird bereits jetzt häufig überschritten. Die Flugplätze Hahn und Luxemburg kämpfen vehement um noch mehr Passagiere. Die Nachtruhe bleibt uns derzeit noch weitgehend erhalten; doch wie lange noch und dies alles für die Arbeitsplätze eines aus Steuermitteln finanzierten Zuschussbetriebes?

Demgegenüber unternehmen die Regionen Mosel, Hunsrück und Eifel enorme Anstrengungen für den Fremdenverkehr. Auch dies ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. In Zusammenhang mit weiterem Fluglärm - insbesondere zur Nachtzeit - erscheinen die politischen Bemühungen in diesem Zusammenhang kontraproduktiv. Es ist an der Zeit, dass die gewählten Vertreter nun als Ausgleichsmaßnahme um eine Schließung der Air-Base in Spangdahlem bemüht sind.

Arno Schäfer, Trier

wirtschaft

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort