Lieber zu den Karl-May-Festspielen

Zum Artikel "Zwischen Schweinfurth und Hanau" (TV vom 21. November):

Mal wieder Theater ums Theater. Erst das Wechselspiel um Generalmusikdirektor Denes, dann die Endlos-Geschichte um die Nachfolge des Verwaltungschefs Reichert, später die Ambitionen des Intendanten Weber, den Spielort zu wechseln. Und als Krönung zuletzt zum wiederholten Mal die Probleme, die Antikenfestspiele am Laufen zu halten. Will man sie oder will man sie nicht? Das für 2009 vom Stadtrat beschlossene Konzept kann doch nur ein fauler Kompromiss sein.

Eine Wiederaufnahme von Nabucco in abgespeckter Version. Kein Schauspiel, dafür ein zugekauftes Ballett mit Musik vom Band, weil für eine eigene Inszenierung keine Zeit mehr ist. Das kann man auch in der Provinz sehen. Als Ausgleich dafür aber eine Preiserhöhung um drei Euro. Vorschlag für 2010: ein Schauspiel vom Trierer Volkstheater, inszeniert von Helmut Leiendecker, mit dem Titel "Als die Trierer ,griechen' lernten". Dazu der Hickhack um den Spielort - Amphitheater oder doch Kaiserthermen? Wie lange braucht es denn noch, die Probleme um Lärmschutz und so weiter zu lösen? Die Kostenfrage ist wohl auch noch nicht geklärt, es fehlen die Sponsoren.

Aber Hand aufs Herz: Wer stellt Geld zur Verfügung für ein Projekt, das ein gutes halbes Jahr vor der Premiere noch nicht steht? Gab es nicht 2001 den Beschluss, die Festspiele wechselweise in den Kaiserthermen und dem Amphitheater zu bespielen?

Leute, kommt endlich zu Potte, sonst gehe ich nächstes Jahr nach Hockweiler zu den toll organisierten Karl-May-Festspielen! Ich arbeite bereits seit 2001 mit ganzem Herzen ehrenamtlich mit, aber ganz ehrlich, große Motivation für nächstes Jahr verspüre ich nicht mehr. Da haben wir die wohl besten Festspielstätten Deutschlands und verstehen es nicht, sie optimal zu nutzen.

Günter Grünewald, Trier

antikenfestspiele

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort