Mal Dampf ablassen

Ich glaube, wir Deutschen sollten auch mal Dampf ablassen. Denn im Gegenzug dazu, dass viele Deutsche "drüben" arbeiten, machen uns die Luxemburger hier den Immobilienmarkt kaputt. Wir haben uns vor eineinhalb Jahren in meinem Heimatort an der B 51 ein Haus angesehen und wollten dies kaufen.

Leider war es aber dann total überteuert, und wir mussten uns von dem Immobilienmakler folgenden Satz anhören: "Zu D-Mark-Zeiten hatte das Haus einen Wert von 280 000 Mark. Heute hat es halt einen Wert von 270 000 Euro. Wenn das Ihnen zu teuer ist, kein Problem. Wir haben noch jede Menge luxemburgische Interessenten, die hier in Deutschland alles kaufen, was bis 500 000 Euro kostet." Daraufhin packten wir dann unsere zwei Kinder ein und machten uns aus dem Staub. Denn unter diesen Umständen waren wir nicht bereit zu handeln. Ebenso passierte mir im "Ländchen" einmal auf dem Weg zur Tankstelle in Wasserbillig folgendes: Eine "nette", wenn auch wahrscheinlich etwas verwirrte Mitvierzigerin saß an der Bushaltestelle. Als sie sah, dass mein Fenster offen war, meinte sie, ihrem Unmut über die Deutschen Luft machen zu müssen und sie schrie: "Scheiß Preußen. Bleibt in eurem Land und verpestet da die Luft." Leider musste ich weiterfahren, denn sonst hätte ich meinem Unmut ebenfalls Luft gemacht. Wenn die netten Nachbarn uns nicht hätten, könnten sie einige ihrer Tankstellen zumachen. Wenn es ums Luftverpesten geht, sind die Deutschen und die Luxemburger doch eigentlich quitt. Denn im Gegenzug zum Tanktourismus der Deutschen nach Luxemburg kommen ja auch viele Luxemburger nach Deutschland kaufen, weil es bei ihnen im Land zu teuer ist. Wer weiß, warum die meisten Firmen drüben lieber Deutsche als Einheimische einstellen. Vielleicht sollte man mal in den betroffenen Firmen nachfragen, bevor man die Deutschen schlecht macht. Melanie Grün, Trier

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