Mangelnde Volksnähe

Zum Artikel "Der Papst mag es nach alter Sitte" (TV vom 9. Juli):

Eine Sprache in der weltumspannenden katholischen Kirche. Eine große Idee, aber vorbei an der Wirklichkeit. Latein, auch das so genannte Kirchenlatein, ist eine tote Sprache, ist ja auch nicht die ursprüngliche Sprache der Kirche. Die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils wurden nach hartem Ringen von großen Theologen gefasst. Sie dürfen nicht mit einem Federstrich von oben herab rückgängig gemacht werden. Wo bleibt da die "lebendige" Kirche? Nur ein kleiner Bruchteil aller Kirchenbesucher ist in der Lage, die lateinische Sprache zu verstehen, geschweige denn, die Texte ins Leben umzusetzen. Nur die Predigt soll das schaffen? Ich war viele Jahre lang Vorsitzende des Pfarrgemeinderats St. Peter in Bitburg und bin noch im Liturgiekreis tätig, arbeite also an der Basis unserer Kirche. So weiß ich: Es ist sehr wichtig und wertvoll, mit den schönen Möglichkeiten unserer deutschen Sprache die Gottesdienste zu gestalten. Da fühlen sich die Gläubigen im wahrsten Sinne des Wortes "angesprochen", können innerlich mitgehen, wird ihnen der Glaube näher gebracht. Der lateinische Gottesdienst würde mit Sicherheit viele weitere Menschen von der Kirche fernhalten. Ist das gewollt? Die große Idee der einheitlichen Sprache sollte wirklich Ausnahmen vorbehalten sein. Ich bin sehr enttäuscht von der mangelnden Volksnähe der Kirchenführung im Vatikan. Edith Maier, Bitburg Lateinische Messe

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