Mehr Fingerspitzengefühl

Musik

Zum Artikel "Festmesse oder Kammerstück" (TV vom 16. Mai) und den dazugehörigen Leserbriefen:
Als Besucher des Konzerts in St. Bernhard in Wittlich habe ich ein im Stil ungewöhnliches, aber dennoch ganz tolles, stimmgewaltiges und bewegendes Konzert erleben dürfen. Dafür möchte ich allen Aktiven und besonders dem Leiter Albert Henn ganz herzlich danken. Die von Martin Möller formulierte Kritik in seinem Bericht mit dem Titel "Festmesse oder Kammerstück" an der gewählten Örtlichkeit und an der Aufführung an sich konnte ich kaum nachvollziehen und fand sie auch ungerecht.
Kritik ist richtig und notwendig, sie muss aber auch fair und angemessen sein. Ich finde, dass professionelle Kritik, wie von Herrn Prof. Ruby sachlich dargestellt wurde, sich aber auch danach richten muss, wer damit gemeint ist. Denn hier waren zwar auch professionelle Solisten am Werk, die sich mit professioneller Kritik auseinandersetzen und diese auch aushalten müssen. Es ist aber schon etwas anderes, an einen Laienchor - den ganz hervorragenden Projektchor! - gleiche Maße anzusetzen wie an einen professionellen Chor.
Man tut in diesem Fall dann mit der in dieser Form und mit diesem Inhalt geäußerten Kritik nichts Gutes, weil man ehrenamtlich, in der Freizeit und mit Spaß an der Sache Singenden - und ganz zuvorderst dem äußerst engagierten Albert Henn! - dieses freiwillige, kulturelle Engagement vermiest. Daher, finde ich, wäre etwas mehr Fingerspitzengefühl und differenzierte Betrachtung an dieser Stelle gerecht und besser gewesen als ein insgesamt wenig positives Fazit zu diesem Konzert zu ziehen. Ich persönlich als Laie empfand das ganz hervorragend, was ich am 14. Mai in St. Bernhard zu hören bekommen habe. Chapeau an alle; das war ein wunderbares Erlebnis, und ich bin froh, dass ich diese anderthalb Stunden erleben durfte!
Marcus Heintel
Rivenich

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