Mehr Sorgfalt

Zum Artikel "Aus der Erinnerung getilgt" (TV vom 12./13. September):

Der Beitrag von David Zapp zum mittelalterlichen Judenfriedhof in Trier steht unter dem plakativen Titel "Aus der Erinnerung getilgt. Superlative der Region: 1418 wurde Triers jüdischer Friedhof dem Erdboden gleichgemacht und 1987 als der älteste weit und breit wiederentdeckt". Ich begrüße es ausdrücklich, dass sich der TV immer wieder auch stadtgeschichtlichen Themen widmet. Dabei scheint mir jedoch eine gewisse Sorgfalt bei der Darstellung geschichtlicher Sachverhalte angebracht, die ich in dem vorliegenden Beitrag teilweise sehr vermisse.

Da ich von Herrn Zapp, der sich zwecks Recherchen an das Rheinische Landesmuseum Trier gewandt hatte, sozusagen als Gewährsmann zitiert worden bin, möchte ich zumindest auf einen groben sachlichen Irrtum hinweisen: Nach Ausweisung der Juden aus Trier im Jahre 1418 wurde nicht das Kapuzinerkloster auf dem Gelände des Judenfriedhofs errichtet, sondern eine kleine Kirche an der Stelle der heutigen Pfarrkirche St. Antonius am Viehmarktplatz. Auf diese Kirche ist mein abgedrucktes Zitat zu beziehen. Der Kapuzinerorden kam erst 200 Jahre später nach Trier und gründete 1617 auf dem Areal des späteren Viehmarktplatzes eine Ordensniederlassung. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn sich die Superlative der Überschrift künftig auch in der Qualität des Beitrages wiederfinden würden.

Dr. Joachim Hupe, Gusterath

stadtgeschichte

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