Militär

Zum Artikel "Pentagon zeichnet Spangdahlem aus" und weiteren Artikeln zum Thema (TV vom 7. Oktober):

 Suchen, angreifen, zerstören: Motto der vom Pentagon gelobten Air Base Spangdahlem in der Eifel. TV-Foto: Archiv

Suchen, angreifen, zerstören: Motto der vom Pentagon gelobten Air Base Spangdahlem in der Eifel. TV-Foto: Archiv

Foto: Rudolf Hoeser G1 (Rudolf Hoeser G1)

Die Auszeichnung für die Air Base Spangdahlem ist eine einseitige und komplett unkritische Lobeshymne auf den US-Kriegsflughafen Spangdahlem. Es ist unerträglich, dass von "Erfolgen der Militäroperationen" die Rede ist - jeder weiß, dass die Nato-Kriege in Ex-Jugoslawien, die Angriffe auf den Irak und in Afghanistan und jetzt in Syrien eine Kette von politischen Desastern und "Kollateralschäden" sind. Militärisch konnte kein Konflikt gelöst werden, die Kriege dienten geopolitischen Machtansprüchen und Ressourcen. Und dann heißt es auch noch: "Die Auszeichnung ist auch auf die gute Zusammenarbeit mit den deutschen Verantwortlichen und Behörden, insbesondere aber auf die hervorragenden Beziehungen mit den Eifelgemeinden und deren Unterstützung für die Air Base zurückzuführen." Kein Wort, dass Anwohner unter Lärm und Abgasen leiden, die Natur verseucht und zubetoniert wird, Menschen für Erweiterungen gekauft oder enteignet wurden. Dabei gibt es regelmäßig Proteste gegen diese von der Landes- und Bundesregierung ideell und finanziell unterstützte Kriegsmaschinerie. Eine Konversionskonferenz zeigte zivile Alternativen auf, und zuletzt demonstrierten Friedens- und Umweltgruppen gemeinsam gegen Umweltzerstörung und Kriegsunterstützung. Denn die verseuchten Weiher und überschrittenen Grenzwerte sowie Giftstoffe im Wasser ließen sich nicht länger vertuschen - und wer weiß, vielleicht findet sich das Gift der Air Base bald auch in Mineralwassern und Bieren der Region? Diese Emissionen und Schäden sind die ersten Kollateralschäden des Kriegsflughafens. Statt einer Auszeichnung brauchen wir das endgültige Aus für Spangdahlem und alle anderen Orte der Kriegsmaschinerie. Krieg beginnt hier, hier in Spangdahlem und in Büchel mit den Atomwaffen, in der Westpfalz und an allen Bundeswehrstandorten - deswegen ist es so wichtig, zu zeigen, dass diese Kriegspolitik und Kriegsunterstützung eine Sackgasse sind, die uns teuer zu stehen kommt. Markus Pflüger, Trier

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