Mutiger Einsatz

Zum Artikel "Große Ehre für kleinen Priester" (TV vom 1./2. November):

Die große Ehrung von Pfarrer Stefan Hippler beweist, dass er nicht kleiner Pfarrer sondern eine bedeutende Persönlichkeit ist, auf die, besonders wir Eifeler, stolz sein können. Mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher, Ignatz Bubis und anderen bedeutenden Persönlichkeiten in einem Atemzug genannt zu werden, beweist die Bedeutung des Erich-Kästner-Preises.

Äußerst schade und bedauerlich, dass die katholische Kirche ihn und sein Wirken nicht gebührend respektiert und seinen großen, selbstlosen Einsatz in Sachen Aids unverantwortlicherweise sogar eher behindert. Stefan Hippler lässt sich in seinem Einsatz jedoch nicht beeinflussen, besonders in einer Region Afrikas, in der täglich 1000 Menschen an Aids sterben und sich auch die gleiche Zahl neu ansteckt. Regierung und alle Welt haben längst erkannt, dass Kondome der beste und sicherste Schutz gegen diese todbringende Krankheit sind, und man tut alles, die Bevölkerung entsprechend aufzuklären.

Nur unsere katholische Kirche verweigert den Menschen in den verseuchten Gebieten verantwortungslos und aus reiner Prinzipienreiterei immer noch diesen besten Schutz, obwohl weltweit alle zehn Sekunden ein Mensch an Aids stirbt und viele Kinder schon damit geboren werden.

So kann der Einsatz und Mut von Stefan Hippler gar nicht genug gewürdigt werden, zumal er das amtskirchliche Versagen auch offen beklagt. Die katholische Kirche und auch der Papst müssen sich so den schlimmen Vorwurf gefallen lassen, für jede Aids-Erkrankung und jeden Toten, der auf das Kondomverbot zurückzuführen ist, verantwortlich zu sein.

Eine schlimme Hypothek, die unserer Kirche, vielleicht noch über Generationen, bitter aufstoßen könnte.

Josef Berens, Rommersheim

Katholische Kirche

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