Natur

Zur Berichterstattung über die erwartete Rückkehr der Wölfe nach Rheinland-Pfalz:

Manchmal hat man das Empfinden, dass die Rechte nicht weiß, was die Linke tut. Umweltministerin Höfken und der Naturschutzverband Nabu würden es nach eigenem Bekunden begrüßen, wenn der Wolf wieder in die Region zurückkäme. Die Bauern sollen für gerissene Tiere wie Schafe und Kälber von Mutterkühen mit Steuergeldern finanziell entschädigt werden. Wie die Bauern die total verängstigten Tiere wieder einfangen sollen, und ob sie überhaupt wieder gefunden werden, ist ausschließlich Sache der Bauern. Dafür gibt es keinerlei Entschädigung. Mögliche Schutzmaßnahmen sind unter Umständen nicht nur kostenintensiv, sondern in kleinen unzugänglichen Flächen kaum praktikabel. Eine mögliche Konsequenz wird sein, dass noch weniger Tiere auf der Weide gehalten werden als jetzt schon. Wer soll denn dann die ökologisch besonders wertvollen Magerrasen und Hangflächen pflegen, um sie als Biotope zu erhalten? Es stellt sich auch die Frage, wie der offensichtlich gar nicht mehr so menschenscheue Wolf reagiert, wenn er auf Kinder trifft. Anhand eines anderen Beispiels soll gezeigt werden, was passieren kann, wenn sich die Naturliebe (fast) nur auf ein Wesen konzentriert. Der so lieb gewonnene Biber legt nicht nur kleinere und größere Bäume um. Er baut auch mehr oder weniger große Dämme, hinter denen das Wasser angestaut wird. In den so überschwemmten Extensivgrünlandflächen gibt es aber auch etliche Orchideenarten und weitere schützenswerte Pflanzenarten. Es handelt sich also um besonders wertvolle und schützenswerte Biotope, in denen unter anderem auch seltene Tierarten, wie beispielsweise Schmetterlinge, zu finden sind. Und plötzlich sollen diese Biotope nicht mehr schützenswert sein? Dr. Johann Junk, Spangdahlem

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