Neuigkeiten von der alten Tante

Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten, sagen manche Journalisten. Weil schlechte Nachrichten die Leute vom Hocker reißen, nicht die guten.

Die sind ja normal. Und um die Normalität braucht sich keiner zu kümmern. So isser halt konfiguriert, der Homo sapiens, seit jeher: ängstlich und vorsichtig. Stürzt sich auf jede böse Geschichte. Will alles darüber wissen. Könnte ja sein, dass ihm selbst Gefahr droht und er sich schnell in die Büsche schlagen muss. Die Neigung zum Negativismus steckt tief in den Genen. Überlebenswichtig in der analogen Welt der Steinzeitjäger - zunehmend nervig in unserer digitalisierten Gegenwart, in der Milliarden Erdlinge Milliarden Neuigkeiten verbreiten. Alles, was passiert. Gefühlt: alles schlimm, alles schrecklich. Ge nöle und Gejammer allerorten, Krisengeschrei und Weltuntergangsgezeter ... Stopp! Es reicht! Ich kann es nicht mehr hören!Wir machen das jetzt mal anders. Wir versuchen, konstruktiv an die Dinge heranzugehen. Wir graben die guten Nachrichten aus. Zum Beispiel über die alte Tante Europa, die oft gescholtene. Ein Beispiel: der Schwerpunkt "Warum es wichtig ist, für die europäische Gemeinschaft zu kämpfen" (TV vom 6. Februar). Der Auftrag an Reporterin Katharina de Mos: erkunden und aufschreiben, was Europa Gutes bewirkt, mit einem Extra-Blick auf die Region. Das ist ihr vorzüglich gelungen. Und fällt Lesern positiv auf, wie eine Zuschrift von Herbert Gores aus Igel zeigt:Der glänzend recherchierte und aufgemachte Aufruf für die Erweckung der EU-Leidenschaft oder gar -Begeisterung war dringend nötig; hoffentlich kann das "Manifest" noch rechtzeitig als Empfehlung dienen für die anstehenden Wahlen 2017 in unserem Land und den Nachbarländern. Für die Engländer kommt der Tipp zu spät, die Franzosen können noch Glück haben. Für uns und Europa generell sehe ich allerdings gute Chancen, dass sich "die Heizung noch viele Jahrzehnte regeln lässt". So wünsche ich mir, dass der Artikel bundesweit (europaweit?) von Medien und Parteien modizifiert übernommen und veröffentlicht wird. Der Artikel möge Widerhall und Nachahmung finden, auch als Vorbild dienen. Die Wähler werden sich im Vorgriff der noch einzustellenden euro-patriotischen Gefühle zunächst weiter an der Heizung wärmen und bei winterlichen Minusgraden ihre Liebe zur EU sicher entdecken - sie hätte es verdient!Danke, Herr Gores, für Ihre Zeilen. Wir kümmern uns um Europa. Und um andere Themen der Zeit. Wann immer möglich: mit guten Nachrichten!Herzliche Grüße!Peter ReinhartStellvertretender ChefredakteurE-Mail: forum@volksfreund.deMehr Kolumnen im Internet: <%LINK auto="true" href="http://forum.blog.volksfreund.de" text="forum.blog.volksfreund.de" class="more"%>

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