Nicht in Ordnung

Soziales

Zur Meldung "Rentner erhalten Zuschuss" (TV vom 5. September):
Dass Rentner, die freiwillig krankenversichert sind, einen Zuschuss beantragen können, halte ich für gut. Diese haben in ihrem Arbeitsleben in den Solidarfonds der gesetzlichen Krankenversicherungen einbezahlt, sie sollten auch von dieser Solidargemeinschaft profitieren. Dass aber Privatversicherte aus diesen Fonds einen Zuschuss erhalten, finde ich nicht in Ordnung, da sie nicht einbezahlt haben. Die Entscheidung, sich privat zu versichern, ist jedem freigestellt, wenn er über der Beitragsbemessungsgrenze liegt. Obwohl den meisten bekannt sein dürfte, dass die Beiträge im Alter sehr hoch liegen!
Noch einen Faktor möchte ich ins Spiel bringen. Privatversicherte, die eine Direktversicherung oder eine Betriebsrente über ihren Arbeitgeber abgeschlossen haben oder erhalten, müssen von diesen Leistungen keine Beiträge für Vorsorgebezüge an die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen! Ich habe sehr früh (1993) eine Direktversicherung abgeschlossen, hatte aber zu diesem Zeitpunkt keine Information, dass die nach 2004 ausgezahlten Versicherungen krankenversicherungspflichtig werden. Wäre mir dies bekannt gewesen, hätte ich eine private Lebensversicherung abgeschlossen. Da ich diese Versicherung zum größten Teil selber bezahlt habe, wäre mein Gewinn recht ordentlich.
Damals war ich freiwillig versichert, somit wären durch Boni oder Treueprämien meines Arbeitgebers keine höheren Beiträge zur Krankenkasse entstanden; das Mehr an Steuern wäre wahrscheinlich über den Zeitraum gering! So muss ich jetzt einen großen Teil meines Gewinns an die Krankenkasse zahlen und so einen Teil der Zuschüsse für Privatversicherte mitbezahlen, die sich über ihre Ausschüttungen bei der Direktversicherung oder Betriebsrente ohne Abzüge freuen können!
Hans-Rudolf Krause
Trier

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