POLITIK

Zum Artikel "Mainzer Ministerium: Biotonne für alle - außer für sozial Schwache" (TV vom 3. Dezember) diese Meinungen:

Gehen wir einmal davon aus, dass die Formulierung von Herrn Billen, "jetzt sind sie in Mainz völlig durchgedreht", juristisch vertretbar ist. Ich glaube, sehr viele im Land würden vermutlich sogar lieber das Götz-Zitat bemühen. Seien wir ehrlich (wir sind ja keine Politiker!), es geht doch mal wieder um reine Abzocke! Da hat irgendein Bürokrat, vielleicht auch Eurokrat, mit Sicherheit aber ein Lobbykrat mal wieder nach einer Möglichkeit gesucht, seinem Brötchengeber einen Dienst zu erweisen, und dann kommt halt so etwas heraus. Kein Mensch (eine gewisse Kaste ausgenommen) will oder braucht - zumindest in unserer Region mit dem bewährten System der Entsorgung - diese Biotonne. Es spricht für die Ignoranz und Arroganz unserer Politiker und ihrer Verwaltung, einfach zu verlangen, dass die Maßnahme durchgezogen wird. Nach dem Motto: Wenn wir das verfügen, dann müsst ihr halt kuschen, sprich zahlen. Ein schlechter Witz ist die Ausnahmeregelung, wonach in sozialen Brennpunkten auf die Biotonne verzichtet werden könne. Gilt das auch für Asylantenwohnheime? In Zeiten von "Möchtegern-Inklusion" muss man das wohl positive Diskriminierung nennen. Für meinen Haushalt würde ich im Fall des Falles als "geeignetes Erfassungsgefäß" eine Tupperdose anbieten, wobei das "Doppelte Lottchen" schon überdimensioniert wäre. Wolfgang M. Müller, Konz Wir leben mittlerweile anscheinend in einem Staat, in dem Apparatschiks bestimmen, wie die Bürger ausgenommen werden können. Ich frage mich nur, wer an dem Geschäft so enorm verdient. Oder ist es wirklich Hirnlosigkeit? Ich jedenfalls stelle die Tonne, die ich nie brauche, auf die Straße. Diethard Schwarz, Kalenborn-Scheuern Wir werden doch gar nicht mehr gefragt, höre ich landauf, landab. In der Tat, eine Überrumpelung folgt der anderen: Inklusion ... PKW-Maut ... Verlängerung des Solidaritätszuschlags und täglich etwas anderes. In all diesen Fällen heißt es nicht, ob die nächste Neuerung kommen soll, sondern allenfalls noch, wie sie kommen soll. Der erste und wichtigste Schritt wird also von den allermeisten Politikern geflissentlich und zielstrebig "übergangen". Jetzt also die vierte Tonne: Da verfügen wir über vorzügliche Mülltrennungs- und Verwertungsanlagen, trotzdem soll die Biotonne her. Haben diese Müllstrategen nicht nachgezählt, wie viele Demenz-Kranke es in den Haushalten der Region gibt? Was machen die mit dem Müll? Der kommt in die Tonne, ganz gleich in welche. Sollen die Angehörigen zusätzlich zur anstrengenden Pflege hingehen und auch noch den Müll neu sortieren? Das ist bei drei Behältern schon eine Zumutung. Nun noch eine Tonne mehr. Bei mir wird nicht mehr nachsortiert. Das sollen die Maschinen tun, die es gründlicher können als ich. Wer anderes erwartet, will bloß schikanieren. Alles in die Tonne! Hanns-Georg Salm, Gondenbrett Zum Thema stellen sich mir folgende Fragen: 1. Welche Firmen können die Leistungen erbringen, die das Biotonnen-Konzept fordert? 2. Saßen (oder sitzen) bei diesen Firmen Menschen in der Unternehmensspitze, die politisch tätig waren (oder sind)? 3. Haben die infrage kommenden Firmen Parteispenden geleistet und falls ja, welche Parteien wurden mit welchen Summen unterstützt? Vielleicht gibt es ja jemanden, der meine Fragen beantworten kann. Frank Arend, Morbach

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