Politik

Zum Artikel "Wachstum über alles?" (TV vom 7. Oktober):

Dunkle Wolken am Konjunkturhimmel, und die Bundesregierung will auch in den nächsten Jahren eine schwarze Null schreiben. Da muss ich ernsthaft die Frage stellen: Haben wir es nur noch mit Naivlingen zu tun? Wo soll das Geld für den Konsum herkommen, wenn immer mehr Menschen im Niedriglohnsektor arbeiten, das Einkommen nicht mehr zum Leben reicht, in den europäischen Nachbarländern Massenarbeitslosigkeit herrscht, die Staaten extrem hoch verschuldet sind? Wer soll deutsche Produkte angesichts dieser Probleme noch kaufen können? Wo, Frau Merkel, Herr Gabriel, soll das Geld herkommen? Dabei könnte die Lösung so einfach sein. Alle Steuern (bis auf die Umsatzsteuer beziehungsweise Provision, ohne Vorsteuerabzug) auf dem Müllberg der Geschichte entsorgen, jeder Unternehmer zahlt auf seine Umsätze "nur" 20 Prozent als Provision für die Nutzung der staatlichen Infrastruktur wie Straßen, Bildungsstätten, öffentlichen Einrichtungen. Jährlich werden den Finanzämtern über fünf Billionen Euro zu versteuernde Umsätze gemeldet. Bei 20 Prozent würde der Staat rund 350 Milliarden Euro mehr einnehmen. Genug Geld, um Schulden zu tilgen, für soziale Leistungen, für Familien und Rentner, Bildung. Und das auch noch ohne Bürger und Unternehmen zusätzlich zu belasten; im Gegenteil, die Bürger zahlen weder Lohn- noch Einkommensteuer (es gibt ja nur noch die Steuer/Provision auf den Konsum). Die Unternehmen müssten ihre Gewinne nicht mehr versteuern und jetzt vor Freude in die Luft springen, denn mit "nur" 20 Prozent an den Staat können sie sehr gut leben, und die Preise blieben konstant. Zusätzliche positive Aspekte: Bürokratieabbau; und Unternehmen wie Amazon, Google, Starbucks, aber auch deutsche Großkonzerne, die in Deutschland kaum Steuern bezahlen, würden ihre Umsatzsteuer bezahlen müssen, sofern sie in Deutschland Geschäfte machen wollen. So, Frau Merkel, Herr Gabriel, jetzt können Sie nicht mehr sagen, es gäbe keine Alternative. Sie brauchen weder Ihren Arzt noch Apotheker zu fragen, gerne stehe ich Ihnen mit Rat und Tat zu Verfügung. Hans-Joachim Selzer, Bernkastel-Kues

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