Politik

Zur Berichterstattung über das Aus für die Biotonne und die nun geplante Einführung der Biotüte in der Region diese Meinungen:

Auf die Gefahr hin, dass eimerweise rot-grüne Maden über mein Haupt geschüttet werden, als Gartenbesitzer und bekennender Nichteigenkompostierer sage ich Ja zur Biotonne, Ja zur getrennten Bioabfallerfassung, Ja zu einer Dienstleistung, für die ich gerne bereit bin, mehr zu bezahlen, Ja zu einer komfortablen Abholung am Grundstück, Ja zur regionalen stofflichen, energetischen Wertschöpfung. Der Müll aus der grauen Tonne wird Hunderte von Kilometern abtransportiert, die Wertschöpfung findet außerhalb der Region statt, unsere intensiv genutzten Nutzflächen werden es uns danken, die Energiewende braucht den nachhaltigen Energiemix. Ich sage Ja zur Ausschöpfung möglicher Ausnahmetatbestände, etwa für Eigenkompostierer oder beengte Siedlungsräume, denn dazu gibt es bundesweit genügend Beispiele bis hin zur Freiwilligkeit, ich sage Ja zur Schaffung von Akzeptanz durch eine vernünftige Leistung und nicht durch systematische Herabwürdigung durch einseitige Darstellungen, ich sage Ja, weil die Biotonne die ideale Ergänzung zum rechtskonformen Betrieb der dezentralen Grüngutannahmestellen darstellt, und ich sage Ja, weil ich weiß, dass ich mit dieser Meinung nicht alleine bin. Ich sage jedoch definitiv Nein zu einem faulen Kompromiss in Form eines Sackbringsystems, 84 Sammelplätze auf einer Fläche doppelt so groß wie das Saarland, flächendeckend, ökologisch, nachhaltig sieht anders aus, ein System am Stammtisch ausgedacht und schon bei der Geburt zum Scheitern verurteilt, der Wahlkampf lässt grüßen, einfach schade, hätte mehr Rückgrat vom Land erwartet. Stephan Müllers, Altrich Als Einzelhaushalt - und davon gibt es ja immer mehr - trenne ich natürlich brav meinen anfallenden Müll. Den größten Anteil gibt es beim Papiermüll, massenhaft Werbung, dann der Plastik-und Verpackungsabfall. Meine Restmülltonne stelle ich ungefähr alle vier bis fünf Monate zur Entleerung bereit, weil ich so haushalte, dass für diese Tonne kaum Abfall entsteht. Ich kaufe vorausschauend so ein, dass ich so gut wie nie etwas wegwerfen muss. Selbst kleinste Essensreste werden kreativ aufgepeppt und verbraucht. Jetzt frage ich mich, was soll ich denn in die Biomülltüte überhaupt hineintun? Das Wenige, was trotz sorgfältigster Planung dennoch anfällt, müsste ich zunächst in der Wohnung lagern, mit der Gefahr, Insekten anzulocken - und man kann sich vorstellen, was dies bewirkt. Also werden bei mir insektenrelevante Abfälle gut verpackt in Zeitungspapier in die sich im Außenbereich befindliche Restmülltonne gegeben. Alle Haushalte mit einer eigenen Kompostieranlage haben natürlich wiederum andere Überlegungen. Das beste Konzept ist die Müllvermeidung, was Ressourcen und Umwelt schont und Geld spart. An der Stelle sollte entwickelt, geforscht und von jedem Bürger eigenverantwortlich gehandelt werden. Das würde auch so mancher Haushaltskasse guttun. Monika Wächter, Wittlich Es geht doch! Es lohnt sich also in unserem demokratischen Staat, wenn man sich zur Wehr setzt, auch dann, wenn in Berlin unsinnige Gesetze durchgewinkt werden. Ich danke daher allen Leserbriefschreibern, die sich mit verständlich klaren Worten gegen den Unsinn der "Madentonne" zur Wehr gesetzt haben, und den Politikern aller Fraktionen, die für die Nichteinführung gerungen haben. Ein besonderer Dank gilt dem Zweckverband, der seine Technik glaubhaft verteidigt hat. Der Unsinn "Biotonne" ist nun selbst in der Tonne gelandet, was den Bürgern viele Millionen Euro erspart. Norbert Schuh, Schweich

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