"R" oder "N"

Zur Diskussion um ein Rauchverbot in Gaststätten meint diese Leserin:

Ich möchte meinem Ärger, aber auch meiner Angst auf diesem Wege einmal Luft machen. Mit meinem Mann habe ich eine kleine, gemütliche Kneipe, in der sich zu etwa 80 Prozent Raucher aufhalten (uns beide eingeschlossen). Unsere Raucher - ehrliche, fleißige Männer und Frauen, die alle einen Job haben - sollen nun auf ihr Zigarettchen beim "frisch Gezapften" verzichten? Kneipe ist für uns nicht nur Trinken, Kneipe ist auch ein sozialer Treffpunkt, wo man reden, lachen und auch weinen kann. Soll ich zum Beispiel meinem alten rauchenden Rentnerfreund, der seine Frau nach ihrem Tod so sehr vermisst, sagen, er soll sich in den abgeschlossenen Nichtraucherraum setzen - allein?Nebenraum, Trennwände, Mauern - arbeiten wir Deutsche auf so etwas wieder hin? Was kommt als nächstes? Trinkverbot, Fahrverbot, Flugverbot, zu dick, zu dünn? Aber arbeiten, und das so lange wie möglich, ist nicht verboten. Warum? Sollen wir unsere Existenz verlieren, zum Amt rennen, um Geld zu bekommen oder vielleicht Verbrecher werden? Wir würden versorgt und dürften noch rauchen. Oder muss ich doch noch eine politische Karriere einschlagen, damit ich über mein Leben und das Leben anderer bestimmen kann? Erwachsene Menschen wissen, dass Rücksichtnahme ein absolutes Muss im Zusammenleben ist, und freiwilliges Tun und Einsehen waren noch immer besser als Verbote. Um Rauchern und Nichtrauchern die Entscheidung selbst zu überlassen, wäre in meinen Augen wirklich ein simples "R" oder "N" an Gaststätten genügend. Und noch ein Punkt, ihr lieben Politiker: Unsere Kneipe ist auch unser Zuhause, da dürft ihr laut Gesetz das Rauchen nicht verbieten.Martha Smeet-Schiet, Trier nichtraucherschutz

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