Religion

Zur Serie "Glaube und Gewalt" diese Meinungen:

Die großen Weltreligionen sind alle männlich dominiert, das ist zumindest sehr auffällig. Und weiterhin gilt in ihnen noch heute die Frau als nicht ebenbürtig oder sie ist stark in ihren Rechten beschnitten und wird noch immer vielfältig gedemütigt. Unser Planet braucht dringend mehr "weibliche Energie", über die selbstverständlich mittlerweile auch viele kluge Männer verfügen. Das weibliche lebensspendende und erhaltende Prinzip ist eher dazu geeignet, Konflikte nicht mit Gewalt zu lösen. Natürlich weiß ich, dass auch nicht jede Frau eine Pazifistin ist, aber die überwiegende negative Aggressionsbereitschaft ist männlich initiiert, auch und gerade in den Religionsinstitutionen. Am mildesten wohl noch im Buddhismus. Für mich sind Religionen eine reine menschliche Projektion und aus der immensen Bedürftigkeit nach Gott entstanden. Die Geschichte der Religionen ist eine Geschichte, die angefüllt ist mit Gewalt, Folter, Unterdrückung, Zensur, Heuchelei und Menschenrechtsverletzungen. Monika Wächter, Wittlich Jetzt wissen wir es also: In Wahrheit ist der Glaube an den einen Gott schuld an Krieg, Gewalt und Terror. Also Bibel und Glauben über Bord werfen, weil mit dem Atheismus alles besser wird? Und überhaupt: Sind Christen und ihre Kirchen nicht gefährliche, gewaltbereite Elemente, vor denen man unsere Gesellschaft schützen muss? Vorsicht, lieber Trierischer Volksfreund! Artikel mit einer ähnlichen Diktion wie "In Gottes Namen" dienten in der NS-Zeit wie auch in der DDR dazu, eine Kirchen- und Christenfeindlichkeit zu schüren, der zahllose friedliebende Christen zum Opfer gefallen sind. Eine kurze Erinnerung: Es waren die Atheisten Hitler, Stalin, Mao, Pol Pot und Kim Il Sung, die die größten Blutbäder der Menschheitsgeschichte angerichtet haben. Die Zahl der Opfer des Atheismus beträgt seit 1917 einige Hundert Millionen! Wer mit uns Christen über Gewalt in der Bibel sprechen möchte, kommt an Jesus Christus nicht vorbei. Denn in ihm hat sich Gott als Gott der Liebe zu erkennen gegeben. Jesus Christus hat Frieden, Gewaltlosigkeit, Feindesliebe, Versöhnung vorgelebt und die Vergeltung verboten. Er hat uns angewiesen, es genauso zu tun wie er. Zudem hat Jesus Christus dem Fanatismus den Boden entzogen, indem er die Verwirklichung von Gottes Reich auf Erden dem menschlichen Tun entzogen hat. Das Augsburger Bekenntnis der evangelischen Kirche von 1530 stellt klar: Der Glaube wird allein durch das Wort, aber nicht mit Gewalt verbreitet. Es ist ziemlich lange her, dass von fehlgeleiteten Christen in fataler Unkenntnis der Botschaft Jesu Gewalt angewendet wurde. Heute jedoch sind Christen im Nahen Osten und in den atheistischen Ländern China und Nordkorea millionenfach Opfer von Gewalt. Aber sie bewähren sich als Boten des Friedens und reichen immer wieder die Hand zur Versöhnung. Pfarrer Thomas Berke, Mülheim an der Mosel

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