Roter Faden

Mit seinen Äußerungen hat mir Christian Klar einen Gefallen getan, denn damit hat er mich in meiner Überzeugung bestärkt, dass seine Freilassung auf dem Gnadenwege falsch ist. Natürlich lässt unsere demokratische Grundordnung die freie Meinungsäußerung zu, aber wer wie Klar politischen Kampf mit politischem Mord gleichsetzt und keine Anzeichen von Reue erkennen lässt, hat einen Gnadenakt nicht verdient.

Ich glaube nicht, dass Klar nach seiner Freilassung wieder bomben und morden würde, aber bestimmt wird er das verquaste RAF-Gedankengut weiter verbreiten, und anscheinend findet er bei der PDS eine geneigte Zuhörerschaft. Es ist ja allgemein bekannt, dass die SED, deren Nachfolge die PDS angetreten hat, die RAF-Aktivisten jahrelang hofiert und für ihre Zwecke eingesetzt hat. Besonders zu denken gibt mir nun, dass die ewig Gestrigen in dieser Partei, wie der Stasispitzel und ehemalige Rektor der Humboldt-Universität, Heinrich Fink, und die Vorsitzende der kommunistischen Plattform innerhalb der PDS, Sahra Wagenknecht, sich öffentlich das Gedankengut von Klar zu eigen machen. Wenn man bedenkt, dass Worte wie "Anti-Imperialismus" noch immer im Parteiprogramm der PDS verankert sind, erkennt man den roten Faden, der sich durch das Politikverständnis dieser im Bundestag vertretenen Partei zieht. Nicht Klar ist gefährlich, sondern diejenigen, die eine menschenverachtende Ideologie konservieren und die Geschichte der RAF Mörderbande nicht aufarbeiten, sondern mythologisieren. Dieter Bergemann, Trier

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