Schluss mit der Kohle

Zum Leserbrief "Am Atomstrom führt kein Weg vorbei" (TV vom 21./22. April):

Hauptverursacher des Klimakillers CO{-2} sind in Deutschland die Braun- und Steinkohlekraftwerke mit einem Anteil von weit über 40 Prozent an den gesamten Emissionen. In Frankreich mit einem hohen Anteil an CO{-2}-freier Kernenergie sind die Pro-Kopf-Emissionen um fast 40 Prozent niedriger.Das CO{-2}-freie Kohlekraftwerk ist wegen der gigantischen Mengen eine reine Illusion: Pro 700-Megawatt-Steinkohlekraftwerk und Jahr fallen etwa drei Millionen Tonnen CO{-2} an. Zum Abscheiden und Endlagern wird die Hälfte der erzeugten Energie verbraucht, und es gibt rund 200 Kohlekraftwerke in Deutschland. Bis zum heutigen Tage liegt keine nachvollziehbare Berechnung vor, wie der Bedarf an elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen zu decken ist. Die Wasserkraft ist ausgereizt. Das Vorhaben, die Kernkraftwerke durch Windkraftanlagen zu ersetzen, ist gescheitert. Um die Stromerzeugung eines einzigen Kernkraftwerkes zu kompensieren, müssen mehrere Tausend Windmühlen betrieben werden. Deren Nutzungsgrad liegt mangels Wind zwischen 16 Prozent im Binnenland und 30 Prozent an der Küste. Über vier Monate pro Jahr stehen die Anlagen still, und die Spitzenleistung wird kaum zwei Wochen pro Jahr erreicht.Wesentlich schlechter ist die technische Arbeitsfähigkeit der Photovoltaik-Anlagen mit unter acht Prozent. Nachts ist regelmäßig Totalausfall.Energetisch katastrophal ist die Nutzung von Biomasse. Nicht einmal 0,15 Prozent der einfallenden Sonnenenergie wird genutzt. Rechnet man den Aufwand für die Aussaat mit ein, so ist die Bilanz deutlich negativ: Man würde sinnvoller mit dem Traktor unmittelbar einen Generator betreiben.Bleibt nur noch die Kernenergie. Pro Jahr und Kraftwerk fallen ca. vier Kubikmeter hochradioaktive Abfälle an, die endgelagert werden müssen. Für das CO{-2} aus den Kohlekraftwerken ist die Erdatmosphäre das denkbar schlechteste Endlager, wie die Klimaveränderungen zeigen. Also: Schluss mit der Kohle, egal ob Braun- oder Steinkohle. Und das möglichst bald.Berthold Backes, Ayl klimawandel

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