Schulschließungen nicht zulassen

Hintergrund der Schulträgerwünsche zur Veränderung von Schulbezirken von Grundschulen oder gar zu deren Schließung ist häufig nicht nur ein Rückgang der Schülerzahlen, sondern die angespannte Finanzlage der Gemeinden, in der Regel auch verbunden mit einer Prioritätensetzung zu Ungunsten bildungspolitischer Belange.

Aber aus den Schulbezirks-"Optimierungen" und Schulaufhebungen erwachsen gewichtige Nachteile für unsere Kinder, wie der Verlust der wohnnahen Schulversorgung und oft pädagogisch problematische große Klassen. Es resultieren zusätzlich Gefahren durch deutlich längere Schulwege bereits für die Kleinsten (die Verkehrsunfälle mit Bussen der vergangenen Jahre sind Anlass zum Überdenken!). Eine Minderung des kulturellen und sozialen Werts der Dörfer und Dorfgemeinschaften und damit der Verlust eines wichtigen Standortvorteils bezüglich der Ansiedlung junger Familien ist eine weitere natürliche Folge dieser Schulschließungen. Im Schulgesetz wird ausdrücklich eine Unterschreitung der Mindestzahl von einer Klasse/Jahrgang als zulässig definiert. Weiterhin ist Voraussetzung für die Aufhebung einer Schule das Vorliegen eines schulischen Bedürfnisses. Seit Jahren schreibt uns die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) ins Stammbuch, dass die Finanzierung der Grundschulkinder in Deutschland deutlich unter dem OECD-Mittel liegt, das noch dazu durch wirtschaftlich schwache Länder wie Polen und Mexiko mitgeprägt wird. Vor diesem Hintergrund spricht sich der Regionalelternbeirat (REB) Trier dafür aus, bei der Änderung der Schulbezirke die Qualität der wohnortnahen schulischen Versorgung unserer Kinder im Vordergrund zu behalten und nicht zuzulassen, dass durch Schulschließungen die Bildungschancen unserer Kinder verringert werden. Falls Schulaufhebungen tatsächlich unumgänglich sein sollten, muss sichergestellt sein, dass die hierbei frei werdenden Finanzmittel bei den Gemeinden in die Ausstattung der verbleibenden Schulen investiert werden. Michael Geisbüsch, Sprecher des Regionalelternbeirates Trier

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