Seltsame Logik

Zum Artikel "Kartz-Debüt geglückt" (TV vom 16. April) erhielten wir diese Zuschrift:

Dass bei Spielen der Trierer Eintracht - insbesondere in dieser Saison - ab und an mal eine Rauchbombe im Fanblock gezündet wird, ist nichts wirklich Neues, sorgt aber immer wieder aus bekannten Gründen für große Aufregung und ein entsprechendes mediales Echo. So ist dieses Dilemma in der laufenden Spielzeit bereits ein ums andere Mal auch vom TV aufgegriffen worden. In fester Regelmäßigkeit berichten Andreas Feichtner, David Geisbüsch und Kollegen von "Tritten für die Liebe", den "Chancen der Dummheit" oder dem "aussichtslosen Kampf gegen Windmühlen". Nun wurde diese scheinbar unendliche Geschichte um ein weiteres Kapitel fortgeschrieben.Wie der TV berichtete, wurde beim Gastspiel in Mayen erneut "gezündelt", was die anwesende Polizei auf den Plan rief, die daraufhin kurzerhand 30 Personen vorläufig festgenommen haben soll. Welch eine Schlagzeile! Die Realität sah hingegen etwas anders aus, liest sich aber zugegebenermaßen nicht ganz so gut: Erst als ein couragierter Fan versuchte, die Rauchbombe auszutreten (!), um zu retten, was eben noch zu retten war, griffen die Polizeibeamten ein und wollten diesen einsamen Rufer in der Wüste paradoxerweise des Stadions verweisen. Seltsame Logik. Wenige Sekunden später drängten die Freunde und Helfer in Grün sämtliche (!) Eintracht-Anhänger aus dem Block und gingen dabei wenig zimperlich zur Sache. So machten einige wenige Beamte neben willkürlichen Stockschlägen und Tritten auch durch vulgäre Beleidigungen auf sich aufmerksam. Wenn also laut David Geisbüsch (TV) einige Trierer Fans an diesem Tag kein Oberliga-Niveau hatten, dann hatten es die eingesetzten Polizeibeamten erst recht nicht. Oder rechtfertigt der Fehltritt einiger weniger etwa einen Kollektiv-Verdacht beziehungsweise sogar eine Kollektivstrafe wie in diesem Fall? Na dann: Prost Mahlzeit!Martin Auler, Trier FUSSBALL-OBERLIGA

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