Die Produktion von Carmina Burana im Amphitheater fanden wir hervorragend, und unsere Gruppe ging voll zufrieden nach Hause. Beeindruckend waren Leistung von Dirigent, Chor und Orchester, erstklassig die Solisten und die Theatergruppe aus Ascoli Piceno. Ob das eine zu dem anderen gepasst hat, darüber mag man sich trefflich streiten.Aber alle haben ihren wohlverdienten, lang anhaltenden Applaus erhalten. Nur einer nicht, den ich als den eigentlichen Star des Abends ausmachte. Das war der Kranführer jener Trierer Firma, die mit dem Werbe-Slogan "Wir haben den Größten (Kran) Windmühlen aufstellt und Hähne auf Kirchtürme hievt. Dieser Spezialist zog die Luftakrobaten aus Ascoli im gespenstischen Dunkel sicher über die Bühne hinauf und hinunter und hielt die Artisten während der feurigen Luftnummer sicher am Haken hoch über der staunenden Menge. Dabei war der imposante Kran in unverkennbarem Firmen-Gelb mit schwarzer Inschrift neben der Bühne platziert an sich schon eine Bereicherung des Amphitheater-Ambientes.Ergänzt wurde die Leistung noch dadurch, dass der Kranführer das unvermeidliche Motorengeräusch dezent dem eintönigen Rhythmus der Orff'schen Musik harmonisch anpasste. Und niemand ruft diesen wahren Künstler nach der Veranstaltung zum wohlverdienten Applaus auf die Bühne! Dies soll hiermit nachgeholt sein. Walter Ludwig, Föhren MUSIK