Skandalös

Verbraucher

Zum Artikel "Neue Pläne für die Müllabfuhr" (TV vom 22. Juni):
Es gleicht fast einem Wunder, der Zweckverband ART beschließt die Einführung eines verursachergerechten Gebührensystems ab 2020 - was für eine Genugtuung für die Abfallwirtschaft im Landkreis Bernkastel-Wittlich, wo dieses System schon über fünfzehn Jahre sehr erfolgreich praktiziert wird. Aber trotzdem, absolut unverständlich, dass 2016 circa 40 000 Papiertonnen im Kreis ohne Ident-Chips verteilt wurden, die jetzt alle händisch nachgerüstet werden müssen, Mehrkosten: über 100 000 Euro. Aber Geld spielt in Trier keine Rolle.
Die Bürger im Kreis Bernkastel-Wittlich kostet die hochgelobte Mitgliedschaft im Zweckverband jetzt schon über zehn Millionen Euro zusätzlich, dank der Gleichmacherei bei der Festsetzung der Rückstellungen für die Deponie nachsorge und der Entscheidung, diese in der Luxusvariante bestreiten zu müssen.
Die nächste Gebührenerhöhung wird saftig und ist eventuell ein Fall für ein Normenkontrollverfahren, aber schuld sind wieder andere. Umgekehrt dürfen sich die Trie rer freuen, die ihre Grünschnittsammlung verlieren, willkommen im Monster-Zweckverband, da ist kein Platz für regionale Individualitäten.
Dass darüber hinaus ein offensichtlicher Rechtsbruch durch Missachtung der per Bundesgesetz geforderten Getrenntsammlungspflicht scheinbar vorsätzlich missachtet wird, gleicht einem Skandal.
Liebe Aufsichtsbehörde, wann beenden Sie endlich diesen Zustand und verpflichten die Region Trier auf die Einführung der Biotonne, statt zuzulassen, dass zweistellige Millionenbeträge der Gebührenzahler in einer Alibi-Abfalltrocknungsanlage oder in Pseudosysteme versenkt werden?!
Aber vielleicht wachen die Trie rer jetzt auf und erkennen, dass in der Biotonne ein gutes ökologisches Dienstleistungsangebot zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis steckt.
Stephan Müllers
Altrich

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