Soziales

Zum Interview "Dann gibt es wohl keine Einigung" (TV vom 7. April) und zur Rente mit 63 diese Meinungen:

Als politisch denkender Bürger verfolge ich immer noch (mit 71 Jahren) alles, was im TV über Politiker veröffentlicht wird. Hierzu gehören auch die Beiträge über die rheinland-pfälzische CDU-Landes- und -Fraktionsvorsitzende Julia Klöckner. Aufgefallen ist mir dabei, dass Frau Klöckner, seit sie Vorsitzende in den genannten Gremien ist, nur negative Darstellungen im Land als auch in der Öffentlichkeit verbreitet. Immer nur gegen alles holzen - das ist offensichtlich ihr Motto; es wird schon etwas bei den Menschen hängenbleiben. Und immer bedacht, die Presse dabei zu haben. Dass sie jetzt ihre Sympathie mit 50 bis 60 Bundestagsabgeordneten, die gegen die Einführung der Rente mit 63 Lebens- und 45 Versicherungsjahren sind, bekundet, soll sie von mir aus tun. Frau Klöckner, die Bundestagsabgeordneten und weitere Gegner sollten sich schämen, Arbeitslosen eine kurze Zeit ihrer Arbeitslosigkeit in die neue Rente mit 63 nicht mit einrechnen zu wollen. Die meisten dieser Arbeitslosen konnten nichts dafür, dass sie in diese Situation geraten sind. Kein Gegner der Rente mit 63 spricht von den Diäten und späteren Pensionen aller Abgeordneten; denn all dies übernehmen bis jetzt immer die Steuerzahler. Aus fremdem Leder ist gut Riemen schneiden. Frau Klöckner und ihre Kollegen Abgeordneten hätten besser daran getan mitzuhelfen, dass die Menschen nicht in die Arbeitslosigkeit gerieten. Auch sollten sie gemeinsam ihre Kraft dafür aufbringen, dass diese Arbeitslosen eine vernünftige, dauerhafte Arbeit erhalten. Nur Polemik zu verbreiten ist kein guter Beitrag zu allen vorhandenen Problemen. Außerdem hat sich am 7. April die CDU-Vorsitzende und Kanzlerin Angela Merkel hinter den Gesetzentwurf zur Rentenreform (Mütterrente, Rente mit 63 und Erwerbsminderungsrente) der Arbeitsministerin Andrea Nahles gestellt. Ich bin der Meinung, dass dieser Gesetzentwurf letztendlich auch ohne Zustimmung der Nein-Sager und der Drohung von Julia Klöckner den Bundesrat verlässt. Anton Gelz, Tawern Es ist immer wieder erstaunlich, wie Professoren, Doktoren, Rechtsanwälte und sonstige Akademiker ihren Mund aufreißen, wenn es um die Rente mit 63 geht. Diese verlangen von anderen eine längere Arbeitszeit, obwohl sie selbst davon nicht betroffen sind. Im Durchschnitt stehen diese "Gebildeten" mit 28 Jahren der Wirtschaft zur Verfügung. Im Alter von 65 kommt man auf durchschnittlich 37 Berufsjahre. So auch unsere ehemalige Weinkönigin Julia Klöckner. Dann kann man natürlich abschlagsfrei in Rente gehen. Vorausgesetzt, man zahlt in die LVA ein. Obwohl die Akademiker keinen einzigen Cent in die Rentenkasse eingezahlt haben, bekommen sie für ihre Studienzeit Rentenpunkte angerechnet. Das nenne ich Plünderung. Und der Volksschüler, um den es jetzt geht, ist der Dumme. Dieser hat bei Renteneintritt 51 Berufsjahre auf dem Buckel. Bei der Rente mit 63 sind es immerhin noch 49 Beitragsjahre, also vier mehr als jetzt auf den Tisch gelegt. Hier kommt es zu einer schlimmen Fehlentwicklung. So muss der eine über zehn Jahre mehr und der andere zehn Jahre weniger arbeiten. Ist das gerecht? Gerecht wäre, wenn alle 45 Jahre arbeiten müssten. Es zählt der Arbeitsbeginn. So kann man schon mal ein Renteneintrittsalter von über 70 Jahre erreichen, was ja so manche Hinterbänkler im Bundestag fordern. Aber diese Gesetze wurden ja von den Erstgenannten auf den Weg gebracht. Die meisten angehenden Rentner wissen nicht, wie die Rente angerechnet wird. Nehmen wir zum Beispiel die Auskunft, die mir die LVA schriftlich erteilt hat. Ich bin am 3. Juni 1952 geboren und wollte meinen 65. Geburtstag nicht mehr in der Firma verbringen, also am 1. Juni 2017 in Rente gehen. Aber wegen drei fehlender Tage werden die restlichen Monate des Jahres 2017, also sieben an der Zahl, von der Rente abgezogen. Und das ein Leben lang. Wenn jemand zwei Jahre früher in Rente gehen will, sind das noch lange nicht zwei Jahre, die von der Rente abgezogen werden. Wie in meinem Fall werden 30 und keine 24 Monate abgezogen. Das macht keine 7,2 Prozent, sondern neun Prozent weniger Rente. Man hat eben halt Pech, wenn man früh im Jahr geboren wurde. Cornell Bach, Trier

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