Tatsachen verleugnet, nicht länger tragbar

Zum Artikel "Oettinger distanziert sich" (TV vom 17. April):

Nachdem die Grabrede des baden-württembergischen Ministerpräsidenten solche Wellen geschlagen hat - berechtigterweise -, hat ganz Deutschland natürlich mal wieder alles falsch verstanden, und es war mal wieder alles so nicht gemeint. Also, ich habe es verstanden. Da hat Günther Oettinger für seinen Amtsvorgänger und Parteifreund eine Lanze brechen wollen, um endlich die Wahrheit über Hans Filbinger ans Licht zu bringen. Netter Versuch, aber so blöd, wie Oettinger glaubt, sind wir denn nun doch nicht. Die absolute Frechheit an seinem sinnlosen Gelaber ist die Tatsache, dass er sich nicht für dieses Gefasel entschuldigt, nein, er entschuldigt sich lediglich für das, was diese Rede bewirkt hat. Er glaubt ja, dass Hans Filbinger ein Gegner der Diktatur gewesen ist. Klar, es kann ja nicht sein, was nicht sein darf. Der arme Mann war wie Millionen andere auch ein Opfer der Umstände.Ich muss mir mal kurz ein Tränchen der Rührung aus dem Auge fischen... Hätte sich der Ministerpräsident auf die übliche Form solcher Reden beschränkt, ohne solche infamen Entgleisungen, wäre alles okay. Was ihn aber da geritten hat, bleibt wohl auf ewig ein Geheimnis. Dass er am "rechten Rand" fischen wollte, wie ihm jetzt nachgesagt wird, sei mal dahingestellt, denn seinen Gegnern ist kein Argument zu billig, ihn zu demontieren. Jedenfalls ist ein Politiker wie Günther Oettinger, der Tatsachen in aller Öffentlichkeit verleugnet und sich so lächerlich macht, meiner Meinung nach nicht mehr tragbar.Marion Schoenfeld, Altrich POLITIKER

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