Teurer Traum

Energie

Zum Artikel "Spitzenplatz in Europa: Die Lichter sind nicht ausgegangen" (TV vom 3. März) und zum Artikel "Land befeuert die Energiedebatte" (TV vom 21. Februar):
Die Deutsche Energieagentur (Dena) hat recht: Der Ausbau der Stromverteilnetze ist viel zu aufwendig. Die von den Erneuerbaren, vor allem von Windkraftanlagen erzeugten Überschussmengen lassen sich nicht zu vertretbaren Kosten sinnvoll verteilen. Diese Stromüberschüsse können in unserem Land nicht genutzt werden, bringen durch die daraus entstehenden Stromexporte kaum nennenswerte Erlöse und verursachen Negativpreise. Überschüssige Strommengen sollten gar nicht erst entstehen. Die von der Dena vorgestellten Stromspeicherungen mittels Batterien oder Power-to-Gas-Anlagen erweisen sich in der Praxis allerdings auch als ziemlich unrealistisch. Bei den benötigten Strommengen sind diese Verfahren nicht einmal der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, die Stromverluste sind viel zu hoch. Die erwähnten konventionellen "Großbatterien" sowie die "flexibilisierte" Nutzung der Autobatterien helfen da auch nicht viel weiter.
Die in der Wind- und Solarenergie oft entstehenden Stromdefizite können nur durch konventionelle Kraftwerke ausgeglichen werden. Der nominelle Stromanteil der Windkraft ist schon jetzt viel zu hoch. Es ist nicht gerade billig und einfach, dieses Hin und Her des "Flatterstroms" zuverlässig zu steuern und zu bewältigen.
Die Abhängigkeit von konventionell erzeugter Energie besteht weiterhin. Nach unserem Atom ausstieg beziehen wir dazu noch Strom aus dem Ausland. Für 60 Milliarden Euro importiert Deutschland jährlich Strom, Rheinland-Pfalz muss mit vier Milliarden Euro die "erwirtschafteten" Fehlmengen ausgleichen. Für diese Stromlieferungen werden die grenznahen Atomkraftwerke offenbar gerne genutzt. Der Öko-, Natur- und Grünstrom, stammt der womöglich auch aus ...? Kein angenehmer Gedanke! Die Hauptsache ist: Unser Strom fließt stabil.
Anja Harms
Neuerburg

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