Theater

Zu den Artikeln und Leserbriefen zum Trierer Intendantenwechsel:

Betreffend der Personalplanungen am Trierer Theater durch Karl Sibelius hat ein Leser richtig gefragt: In welcher Theaterwelt leben wir eigentlich? Verfolgt man die seit Wochen stattfindenden Verhandlungen und Gespräche, hat man schnell die Antwort darauf: Skrupellosigkeit, Undankbarkeit, keinerlei Wertschätzung und eine erschreckende Überheblichkeit gegenüber Menschen, die Fantastisches geleistet haben. Als regelmäßiger Theaterbesucher kann ich es einfach nicht glauben, wie hier mit Künstlern, die dem Publikum so Wunderbares geboten haben, umgegangen wird. Alle haben mehr als ihr Bestes gegeben, jedes Stück konnte mit großen Bühnen konkurrieren. Dazu kommt das große Engagement des Ensembles für den Erhalt des Theaters. Und das alles wird jetzt so honoriert; für mein Dafürhalten einfach nur beschämend! Ob das ein guter Einstand für den Intendanten ist, wage ich zu bezweifeln. Mehrere Vorstellungen habe ich nur wegen der großartigen Leistung der Künstler besucht. Es ist eine Schande, dass man sich hier so über die Köpfe des Publikums hinwegsetzt. Was wäre denn, wenn keiner mehr hinginge? Die vielen Besucher, die das Theater verzeichnet, sprechen dafür, wie sehr wir unsere Darsteller schätzen und lieben. Ein Dank an Gerhard Weber, er würde bestimmt anders handeln, denn er weiß, wie wichtig gute und beliebte Schauspieler für die Resonanz beim Publikum sind. Marlene Lorig, Schweich Für alle Akteure des Theater-Ensembles, die nun die Kündigung für 2015/16 in Händen halten, ist die Handlungsweise von Herrn Sibelius äußerst frustrieren und deprimierend. Alle haben seinerzeit mit einer Vielzahl von (unentgeltlichen) Aktionen und großem persönlichen Aufwand für den Erhalt ihres/unseres Theaters und seiner drei Sparten gekämpft. Dank des enormen Engagements kamen über 40 000 Unterschriften zusammen. Herr Sibelius scheint dies nicht zur Kenntnis genommen zu haben oder es scheint ihm egal zu sein. Sein Vorgehen ist auch ein Affront gegenüber Gerhard Weber (dem noch für die Spielzeit 2014/15 verantwortlichen Intendanten). Noch erwarten er und die Besucher Akteure, die mit Freude und Leidenschaft ihrem Beruf/ihrer Berufung nachgehen. Wie aber, wenn sie vor einer ungewissen Zukunft stehen? Schließlich finden Schauspieler, Sänger und Tänzer nicht einfach um die Ecke eine neue angemessene Anstellung (besonders nicht in Zeiten, in denen alle Theater dem Spardiktat unterworfen sind). Ich frage mich, ob es dem künftigen Intendanten bekannt ist, dass das Trierer Theater einem harten Konkurrenzkampf mit anderen Spielstätten ausgesetzt ist. Sollte Herr Sibelius nun auch noch das Orchester mit seinem ausgezeichneten Dirigenten ins Visier nehmen, könnte der Start ihm mehr Kopfzerbrechen als Freude, Zuspruch und Begeisterung bereiten. Nicht immer kehren neue Besen gut! Hedwig Dörr-Schommer, Trier

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort