Tschüss, Bauernverband!

Zum Artikel "Bauernpräsident drängt auf Molkerei-Fusion" (TV vom 29. Oktober):

Die Zeit ist reif für einen Wechsel der Zukunftspolitik des Bauernverbandes. Die ganze Spitze müsste ausgetauscht werden. Ich vermisse jede Nachhaltigkeit im Denken des Vorsitzenden und des Geschäftsführers. Mit den Vorgaben, die der Bauernverband verfolgt, wird die bäuerliche Landwirtschaft zerstört; er verfolgt den Weg der industriellen Landwirtschaft.

Wir Bauern müssten unsere Interessen selbst in die Hand nehmen und nicht nur danach streben, dass die Kuh 12 000 Liter Milch im Jahr oder mehr gibt, sondern die Kuh auch als Lebewesen betrachtet wird. Früher bekam eine Kuh zehn oder zwölf Kälber und ernährte die Familie, während sie heute in Hochleistungsställen oftmals gerade drei Kälber bringt und Gesundheitsprobleme ihr den Garaus machen.

Was wir brauchen, ist Vielfältigkeit und damit der Erhalt unserer kleineren Bauernbetriebe. Es ist erstrebenswert, regionale Molkereien zu bilden, damit wir nicht nur Einheitsmilch und Käse bekommen, sondern vielmehr Eifel-, Hunsrück- oder Hessenerzeugnisse. Produkte, mit denen ich mich als Verbraucher und Bauer identifizieren kann.

Tschüss, Bauernverband!

Gerhard Portz, Bekond

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