Typisches Wahlgeschenk

Zum Leserbrief "Klappe halten" (TV vom 9. April):

Egon Nosper gehört offensichtlich zu den Zeitgenossen, die ihren Mitmenschen am liebsten den Mund verbieten würden, wenn sie anderer Meinung sind als er. Es ist zwar richtig, dass die Nachkriegsgeneration die Rentenkasse gefüllt hat, aber es waren auch deren (sicherlich auch von Herrn Nosper) gewählten Volksvertreter, die das Geld für Wahlgeschenke verschleudert haben. Zu diesen Wahlgeschenken gehören auch Frührente und Altersteilzeit. Hier haben sich vor allem große Konzerne, aber auch der Staat auf Kosten der Beitragszahler saniert, obwohl jeder wusste, dass dies die Rentenkasse auf Dauer überfordern würde. Warum hat wohl damals keiner protestiert? Bei der jetzt beschlossenen Rentenerhöhung handelt wieder es sich um ein typisches Wahlgeschenk. Es wird wieder einmal verschwiegen, dass diese Mehrausgaben wohl auch nicht zurückgezahlt werden. Zum einen wird sich kein Politiker trauen, die zugesagte Senkung des Beitrags zu verschieben, wenn die erwarteten Einnahmen zurückgehen, und zum anderen wurde jetzt ein sehr bequemer Weg gefunden, um dem Bürger bei schlechten Wahlprognosen schnell noch ein neues Geschenk zu machen. Die Rentner sollen nun, sicherlich nicht zu Unrecht, am wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben, der bei immer weniger Arbeitnehmern ankommt. Aber die Rentenformel wurde von der letzten Regierung entwickelt, um die Renten wenigstens noch einige Zeit bezahlbar zu machen. DerMut von Gerhard Schröder zu Reformen wurde vom Wähler mit seiner Abwahl belohnt. Gestandene Männer und Frauen halten sich in der Politik nicht lange. Joachim Degen, Morbach renten

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