Über das Alter

Von Horst Lachmund

Das Alter soll ne Bürde sein?
Ich sage frech und fröhlich: nein!
Natürlich dauert manches länger
Und mancher Hosenbund wird enger
Doch das erleben Jüngre schon
Fragt nach bei Tochter oder Sohn
Wir Ältren sind noch kreuzfidel
Und ich behaupt' bei meiner Seel:
Wir lassen uns nicht unterkriegen
Weder beim Stehen noch im Liegen
Wir gehen alles ruhig an
Dies gilt für Frau wie für den Mann
Ich sag' es ohne Übermut:
Gesundheit ist ein hohes Gut
Sie ist von jedem anzustreben
Wie alles Gute hier im Leben
Doch der, der stets von Krankheit spricht
Hat eines Tages wirklich Gicht
Vielleicht auch Rheuma und Migräne
Ihn schmerzen täglich noch die Zähne
Wenn andre lachen, wird er böse
Und schimpft: Was soll denn das Getöse?
Dabei kann doch befreiend' Lachen
Dem Unwohlsein den Garaus machen
Wer freundlich und stets fröhlich ist
Gilt überall als Optimist
Er kennt nur Dur und niemals Moll
Für ihn ist auch das Glas halb voll
Der Pessimist, weil meist verquer
Sieht's Glas und stöhnt: Es ist halb leer
Wer älter wird, muss damit leben
Dass nur begrenzt ist noch sein Streben
Doch neue Ufer reizen schon
Wer sie erreicht, erhält den Lohn
Für seinen Mut und neues Wissen
Auch dies wirkt wie ein Ruhekissen
Ich wollt' mit all dem doch nur sagen:
Wir Ältre dürfen nie verzagen
Das Leben hat es nicht verdient
Dass jemand jammert und dumm grient
Verneigen wir uns voller Freud'
Vor Lustgewinn und Heiterkeit
Kommt dazu Weib, Wein und Gesang
Erhöht dies noch den Tatendrang
Wer oft mit Freunden feiern kann
Hat's Glück in Pacht sein Leben lang
Lasst uns bekämpfen Neid und Streit
Plädieren für die Heiterkeit
Denn sie ist, ich heb's gern hervor
Ein Urquell auch für den Humor
Und wer mit ihm gesegnet ist
Bleibt frohgemut und Optimist

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