Umwelt

Zum Artikel "Streit um Unkraut-Gift: Bauern sind sauer auf das Land" (TV vom 7. Juli) diese Zuschriften:

Umweltministerin Ulrike Höfken will den Einsatz glyphosathaltiger Produkte einschränken. Warum nur einschränken? Unsere französischen Nachbarn haben den Einsatz dieses schädlichen Umweltgiftes verboten. Das ist nur konsequent. Unsere Nachbarn sind eben nicht nur devote Erfüllungsgehilfen der Konzernmonster Monsanto, Syngenta, Bayer & Co.! In diesem Zusammenhang finde ich die Äußerung des Sprechers des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Herbert Netter, geradezu unverschämt. Zitat: "Die Bauern und Winzer sind es leid, dass sich Grüne auf ihrem Rücken profilieren wollen, um Wählerstimmen zu gewinnen - wohlwissend, dass sehr viele Menschen weder die Grenzwerte noch fachliche Hintergründe kennen." Nur weil nicht jeder Mensch Grenzwert und fachlichen Hintergrund kennt, sollte er also die Giftrückstände in Nahrung und Getränken gefälligst runterschlucken und tunlichst keine Warnungen von Umweltverbänden diesbezüglich zur Kenntnis nehmen. Ich möchte an den Spruch der Umweltbewegung erinnern: "Erst wenn der letzte Fisch vergiftet ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann." Ulrike Möhn, Wittlich Endlich ist das Thema Glyphosat im Volksfreund angekommen. Autor Bernd Wientjes lässt allerdings journalistische Objektivität vermissen: Er bezeichnet die von den Grünen vorgelegte Studie über Glyphosat in der Muttermilch als "umstritten" und lässt ausführlich den Bauern- und Winzerverband zu Wort kommen, der das Pflanzengift als "unbedenklich" bezeichnet und den Versuch der Grünen, die Anwendung von Glyphosat einzuschränken, als Wählerstimmenfang abqualifiziert. Vor allem aber unterschlägt Herr Wientjes die vielen Untersuchungen und politischen Willenserklärungen der letzten Jahre, die sich kritisch mit dem Gift befassen. In Frankreich und Argentinien konnte nachgewiesen werden, dass bereits geringe Mengen von Glyphosat ausreichen, um menschliche Zellkulturen zu schädigen. In einer argentinischen Untersuchung führte die Gabe von Roundup beziehungsweise Glyphosat zu Missbildungen bei Frosch- und Hühnerembryos. In Südamerika wird Glyphosat großflächig von Flugzeugen aus versprüht. In den betroffenen Gegenden ist die Rate von Missbildungen und Krebserkrankungen signifikant gestiegen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung in der Weltgesundheitsorganisation hat die wahrscheinlich krebsfördernde Wirkung von Glyphosat festgestellt. Besonders gefährlich ist die Anwendung von Glyphosat kurz vor der Ernte ("Sikkation"). Untersuchungen haben ergeben, dass Restmengen des Giftes im Getreide nachweisbar sind. Die Zeitschrift Ökotest hat in drei Viertel aller untersuchten Backwaren das Pflanzengift gefunden, es übersteht den Backprozess und landet bei uns auf dem Teller! Das Gift gehört komplett verboten, ein erster Schritt wäre das Verbot des Verkaufs an Privatpersonen und das Verbot der Vorerntespritzung! Reinhard Hallwachs, Utscheid

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