Zu den Artikeln "Tödlicher Arztfehler in der Klinik?", ",Wir wollen die Wahrheit erfahren'" und "Falsch behandelte Patienten brauchen viel Geduld" (TV vom 3. März):
Es wird allerhöchste Zeit, dass sich die hohe Politik (Bundespolitik) des Themas "ärztliche Behandlungsfehler" annimmt.
Die gesamte Gesundheitspolitik muss diesbezüglich auf den Prüfstand, denn diese Fehler wurzeln auch aus dem System selbst heraus.
Fehler passieren überall, nur: Fehler von Ärzten haben mit die schwerwiegendsten Folgen und die Geschädigten nebst ihren Angehörigen die geringsten Chancen auf adäquate Entschädigungen. Sie müssen vor allem mit schlimmen bis katastrophalen Folgen weiterleben, falls sie überleben! Fehler mit oft sehr schwerwiegenden bis tödlichen Folgen müssen aufklärbar sein, ja aufklärbar gemacht werden; indem nicht der Geschädigte, was eine völlige Absurdität darstellt, sondern der Schädiger für die Schuld- beziehungsweise Unschuldsfrage verantwortlich sein.
Geschädigte sehen sich einer Übermacht von Kartellen gegenüber, nicht nur einer Ärzteschaft, sondern mehr noch einem Versicherungskartell im Hintergrund, das um jeden Preis eventuelle finanzielle Entschädigungen verhindern will und die gegen Fehler schließlich versicherten Ärzte unter Druck setzt. Die Versicherungen sitzen in diesen Fällen am längsten Hebel, deshalb ist die Politik an diesen Stellen ganz besonders gefordert!
Das Problem "Gutachten" ist in Deutschland hinreichend bekannt, es dient den Lobbygruppen in erster Linie und nicht dem Geschädigten, sprich: Wer den längeren Atem (Geld) hat, setzt sich durch, egal wie!
Die Statistik beweist die steigende Anzahl der Fälle, und die Politik wagt es offenbar nicht, daran etwas zu ändern. Es wird aber höchste Zeit, denn letztendlich haben diese Fälle auch massive Auswirkungen auf Krankenkassen und die Beiträge der Versicherten.
Wer wie wir (in zwei Familien) über Jahre hinweg gleich von sechs gravierenden Fällen betroffen ist, mit Todesfällen und Dauerbehinderungen, kann sich darüber ein Urteil erlauben und in unendliche Wut geraten!
Manfred Gehrke
Traben-Trarbach