Die im Leserbrief genannten Fakten müssen korrigiert werden. Der Bergbau in Deutschland ist eine endliche Veranstaltung, ein Subventionsbetrieb, der den Steuerzahler schon 130 Milliarden Euro gekostet hat und noch 30 Milliarden Euro bis 2018 kosten wird, also pro Beschäftigten rund 70 000 Euro pro Jahr. Das angesprochene Beben in der Primsmulde im Saarland vom 23. Februar ist lediglich der Endpunkt einer Bebenserie. Die Erde hat in der Region seit dem 9. Juni 2007 insgesamt 97 Mal gebebt, wobei bereits Menschen zu Schaden gekommen sind.Nach der Aussage im Leserbrief sollen die Beben in der Primsmulde aus dem Altbergbau stammen. Es gab in diesem Bereich nie Bergbau. Die Aussage, dass es heute noch Blasversatz gäbe, ist falsch. Blasversatz gibt es aus "Kostengründen" schon seit Jahren nicht mehr. Da es im Abbaugebiet der Primsmulde noch nie Abbau gegeben hat, kann auch der Beben vom 23. Februar nicht durch den Einsturz einer alten Förderstrecke entstanden sein. Der Pressesprecher der Deutschen Steinkohle AG (DSK) hat zugegeben, dass man den Abbau im Saarland in dieser Tiefe und mit den geologischen Gegebenheiten (dicke Sandsteinplatten über der Lagerstätte) nicht beherrscht. Es sind Sandsteinplatten über und unter der Lagerstätte, die brechen und damit die Grubenbeben auslösen. Warum treiben die Beben regelmäßig rund 1000 Menschen auf den Schlossplatz in Saarwellingen? Weil sie die Beben nicht bemerken?Die Wertminderung der Häuser im Abbaugebiet, der merkantile Minderwert (nachweislich 30 bis 40 Prozent der Immobilie), wird von niemandem ersetzt. Die psychische Belastung durch die Beben, denen die Menschen bei Tag und Nacht ausgesetzt sind, kann nur derjenige nachempfinden, der solche Beben ständig erlebt hat. An der schönen Mosel ist es einfach, für eine Partei das Wort zu ergreifen. Jedes Ding hat zwei Seiten, auch der Bergbau im Saarland.Manfred Reiter, Schmelz, Bebengebiet im Saarland, Sprecher des Landesverbandes der Bergbaubetroffenen BERGBAU