Unverantwortliche Kritik

Zur Debatte um den Luftschlag von Kundus:

Wenn ich in den letzten Tagen die Berichterstattung in den Medien zum Thema Bundeswehreinsatz in Afghanistan verfolgt habe, war ich doch teilweise sehr verwundert. Da regen sich manche über das von einem Bundeswehr-Oberst angeordnete Bombardement zweier Tanklastzüge Anfang September und die damit verbundene Informationspolitik des Verteidigungsministeriums auf.

Wenn man mit Soldaten spricht, die aus dem Einsatz in Afghanistan zurück sind, hört man immer nur von Kriegszuständen, die hier vorherrschen. Und in einem (Bürger-)Krieg gehört es nun mal dazu, so schlimm das klingen mag, gezielt Feinde zu töten. Auch die Möglichkeit ziviler Opfer kann niemals ausgeschlossen werden. Das ist eindeutig vom Kriegsvölkerrecht und auch vom UN-Mandat des Isaf-Einsatzes so gedeckt. Zudem stand der Oberst, als er die Entscheidung traf, unter gehörigem Druck. In der gebotenen Schnelle war zu entscheiden, wie weiter vorgegangen werden muss. Nehmen wir einmal an, der Oberst hätte sich entschlossen, nicht zu bombardieren und stattdessen nur Warnflüge über die Tanklastzüge fliegen zu lassen. Dann wären gefährliche Talibanführer davongekommen, die neue Anschläge hätten planen können.

Des Weiteren stellt sich für mich die Frage, welche harmlosen Zivilisten halten sich mitten in der Nacht an von Taliban entführten Tanklastzügen auf, obgleich die Taliban die eigentlichen Besitzer dieser Tanklaster bereits ermordet hatten?

Es ist doch eindeutig, dass die Bundeswehr in Afghanistan nicht irgendwelche militärischen Spielwiesen sucht, sondern die Interessen der westlichen Welt und nicht zuletzt die der Bundesrepublik Deutschland verteidigt.

Wenn nun einige Oppositionspolitiker in Deutschland den neuen Verteidigungsminister und den Einsatz der Bundeswehr kritisieren, handeln sie unverantwortlich gegenüber den deutschen Soldatinnen und Soldaten. Natürlich ist Aufklärung wichtig, aber nicht jede militärische Operation gehört an die Öffentlichkeit.

Tobias Marx, Neuheilenbach

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